Montag, 24. Februar 2014

51. Almond Blossom Festival

"Almond Blossom ist das einzig gute an Ripon." Das habe ich bis jetzt schon sehr oft von meinen Mitschülern gehört. Meistens von denen, die aus dem riesigen San Francisco ins kleine Ripon gezogen sind und sich hier langweilen. Ich kann es aber nicht unbedingt bestätigen, da ich die Stadt hier liebe und genug zu tun habe :-). Trotzdem hatte ich dieses Wochenende beim Almond Blossom Festival unglaublich viel Spaß. Das Ganze ist eigentlich wie ein Karneval, Kerwe oder Jahrmarkt bei uns in Deutschland. Es findet jedes Jahr am letzten Wochenende im Februar statt und wurde so genannt, weil unsere Stadt eben für Mandeln bekannt ist und jetzt die Erntesaison beginnt. 
Am Freitag bin ich das erste Mal mit ein paar Freunden aus der Schule hin. Wir sind 3 Stunden dort rumgelaufen, haben noch viele andere aus unserer Schule getroffen und sind ein paar "Rides" (deutsches Vokabular lässt nach...) gefahren. Die meisten sind natürlich die ganzen Achterbahnen gefahren, bei denen man zu 90% über Kopf fährt, aber mich hat das jetzt nicht so angemacht. Als einer Freundin dann noch schlecht wurde, und zwar richtig schlimm, hat es sich dann eh ergeben und wir sind einfach nur herumgeschlendert und haben erzählt.
Am Samstag war die Parade. Mein Gastvater ist schon ganz früh aufgestanden, um uns einen Platz zu reservieren. Mittags haben wir uns bei Togo's Sandwichs geholt und die auf den Campingstühlen gegessen, während wir uns das Ganze angeschaut haben. Es war im Prinzip ein ganz normaler Umzug: ein paar Bands, viele Clubs und Vereine, Pferde und Polizisten, die durch die Stadt marschiert sind und Süßigkeiten geworfen haben. Natürlich kam dann aber noch der amerikanische Kick, als 7 Mädchen, etwas älter als ich, in Ballkleidern und mit Kronen auf den Dächern von schicken Autos saßen und wie Prinzessinnen allen Leuten mit einem Dauergrinsen gewunken haben. Das waren nämlich die Kandidatinnen für "Almond Blossom Queen". Die meisten waren sogar aus meiner Schule, aber ich hab nicht mitbekommen, wer gewonnen hat. Das Ganze ging über eine Stunde und war doch sehr schön, anzusehen. Ich hab auch ein paar Freunde in den Massen entdeckt, die zum Beispiel mit Chor oder JROTC (Vorbereitung auf Militär) in der Parade mit gelaufen sind. Sogar die Jelly Belly Fabrik hatte ihren eigenen Wagen!
Heute Morgen war ich dann wieder auf dem Festival, diesmal mit meiner Gastfamilie und deren Freunden. Den letzten Tag des Festivals haben wir also nochmal mit einigen Achterbahnen und an Schießbuden verbracht. Um ein Haar hätte meine Gastschwester einen zweiten Mitbewohner für unseren Fisch gewonnen, aber bei unserem Zoo war es wohl ganz gut! dass sie es nicht tat. Allerdings kamen wir heute echt ins Schwitzen. Hier ist es mittlerweile so warm. Wir sind doch heute tatsächlich in kurzen Hosen, T-Shirts und Flip Flops rumgelaufen!! Ich kann nicht glauben, dass es Februar ist - das ist bei uns in Deutschland Hochsommer. Und ich habe sogar einen leichten Sonnenbrand auf den Backen bekommen, da ich dauernd in der prallen Sonne stand, aber das macht mir nichts aus. Ich liebe das Wetter hier in Kalifornien einfach über alles. 
Jetzt auch mal einen Abschnitt zum Essen, denn das war wieder ein kulinarisches Erlebnis für mich. Das gesamte Essen war natürlich richtig ungesund und in einem Haufen Fett frittiert. Neben den normalen Sachen wie monströse Burger, Hot Dogs, Burritos, Quesedillas, salziges Popcorn, Barbeque, Würstchen, Tacos, Pommes, überladene Nachos, billiges Soft-Eis, Zwiebelringe, etc. gab es Corn Dogs (ähnlich wie ein frittierter Hot Dog am Stock), Tornado Potatoes (Mischung aus Chips und Pommes), chocolate dipped Cheesecake, chocolate dipped Bacon, "Bacon-Donuts", Churros (spanisches Fettgebäck) und Achtung (!): frittierte Oreo Kekse!!!! Ernsthaft, das sah so eklig und fettig aus, ih. Sogar für 100$ würde ich das nicht probieren :-D. Ich habe mir zum Mittagessen einen ganz typischen Hot Dog (mein allererster, den ich hier in Amerika gegessen hab! Unglaublich, aber wahr) gekauft, was aber nicht die beste Idee war. Ein paar Minuten nachdem ich fertig gegessen habe, bekam ich Magenschmerzen. Dann hat sich meine Gastschwester aber noch so ein gut aussehenden Funnel Cake geholt und mich überredet, ihn zu probieren. Das ist im Prinzip ein ewig langer zusammengerollter Churro am Stück oder auch einfach frittierter Teig mit Erdbeersoße. War super lecker, aber nach einem Bissen war ich fertig. Und ja, was soll ich sagen? Jetzt liege ich hier mit Bauchschmerzen im Bett, mir ist total übel und ich will nie wieder essen. Aber man muss ja auch mal probieren und neue Erfahrungen sammeln ;-). Später gehe ich aber trotzdem noch ins Fitnessstudio, um mein schlechtes Gewissen zu besänftigen. 
Und außerdem haben wir unser Hotel für Spring Break gebucht: es geht wieder nach SoCal, aber diesmal Süd-Los Angeles. Ich freu mich schon drauf: in weniger als einem Monat geht's los! 



dort verkauften sie die "Fried Oreos"

Schul-Band
Parade

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