Freitag, 29. November 2013

36. Thanksgiving

Ich muss schauen, dass ich nachkomme mit den Blogeinträgen, aber sonst hole ich das nächste Woche nach. Also gestern war der große Tag, auf den ich lang gewartet hab: Thanksgiving. Thanksgiving wird nur in den USA und Kanada gefeiert, ist jedes Jahr am vierten Donnerstag im November, ist ein staatlicher Feiertag und eigentlich eine Art Erntedankfest, welches aber stark von den europäischen Traditionen abweicht. Wir sind gestern Morgen nach dem Frühstück in LA los nach Temecula gefahren und kamen da am frühen Vormittag an. Die Eltern meines Gastvaters leben dort und ich habe mich unglaublich gut mit ihnen verstanden. Schon wenig später kam auch der ganze Rest der Familie. Wir waren insgesamt an die 20 Leute, es war also ein dementsprechend volles Haus. Dann ging es los mit dem Stress! Meine "Gastoma" war total frustriert, weil ein Ofen und einige Töpfe einfach zu wenig waren, aber wir haben es alles rechtzeitig hinbekommen. Die Männer haben sich also um den Truthahn draußen gekümmert, die Frauen standen alle in der Küche und wir Kinder haben die Thanksgiving-Parade in New York im Fernsehen geschaut. So, jetzt fange ich mal mit der Auflistung des Essens an - macht euch bereit! Es gab natürlich einen riesigen Truthahn, der 3 Stunden in einem Infrarot-Ofen geschmort hat, einen ebenfalls riesigen Schinken, Spargel, Kartoffelpüree, Rahmsoße, Cranberry-Soße, Süßkartoffeln mit Pecan-Nüssen, Green-Bean-Casserole (eine Art Auflauf mit grünen Bohnen), Broccoli-Nudel-Auflauf, Brötchen, Stuffing, noch irgendeine Mushroom-Casserole,... ich glaub, es gab noch mehr; ich habe gar nicht alles mitbekommen, und vor allem noch nicht mal alles probieren können, denn es war einfach zu viel. Der Truthahn war sehr lecker, aber mein Favorit waren die Süßkartoffeln. Die waren so gut, dass ich mir davon sogar nochmal nachholen musste. Wir haben unser Thanksgiving-Dinner schon ziemlich früh gemacht; so um 3 nachmittags, war also eher noch ein Mittagessen, aber sonst hätten ein paar Leute nicht kommen können. Danach war jeder einfach nur kurz vorm Platzen. Ich war so satt, konnte mich kaum bewegen und wollte nie wieder Essen sehen. Also hat sich jeder etwas zurückgezogen und das Essen im Magen erstmal verdauen lassen. Aber schon zwei Stunden später ging es weiter mit Part 2 des großen Essens: Nachtisch. Und das ist nicht ein kleiner Eisbecher, sondern gleich wieder ein ganzes Buffet mit zwei Kürbiskuchen, Apfelkuchen, Vanillepudding mit Erdbeeren, Cookies, Schokolade, und und und. Ich habe mich mit einem kleinen Stück vom Pumpkin Pie noch zurück gehalten. Das war das erste Mal, dass ich Kürbiskuchen probiert habe und es hat wirklich gut geschmeckt. Danach haben sich die Männer vor den Fernseher gesetzt und den ganzen Abend das berühmte Footballspiel geschaut. Ich habe etwas beim Aufräumen geholfen und spät am Abend ging es zurück ins Hotel und direkt ins Bett, denn heute Morgen mussten wir wieder früh aufstehen für San Diego! Auf dem Rückweg haben wir noch die Schlange vor Walmart für Black Friday gesehen und ich war baff. Zwei Stunden vor Öffnung standen die Leute schon in einer Schlange, die so lang wie ein Fußballfeld war. Ich hätte zwar gerne Black Friday miterlebt, aber wir hatten dazu leider keine Zeit - und keine Nerven. Aber ich kann nur sagen, dass Thanksgiving ein tolles Erlebnis war und jeder sollte das in seinem Leben wirklich einmal miterlebt haben. Ich hoffe, ich kann meine deutsche Familie überreden, dass wir das nächstes Jahr übernehmen ;-). 
ein Bisschen von Allem probieren

35. Los Angeles

Hallo aus Los Angeles! :-)  ich bin gut angekommen und habe einen sehr erlebnisreichen Tag hinter mich gebracht. Die Fahrt nach LA hat uns erstaunlicherweise nur circa fünf Stunden gedauert und es hat sich echt nicht lange angefühlt. Nach dreieinhalb waren wir eigentlich schon in der Stadt, aber bis zu unserem ersten Stopp Hollywood und dem ganzen Verkehr hat es dann etwas gedauert. Man hat auf jeden fall gemerkt, dass morgen Thanksgiving ist und es scheint so, als haben sehr viele Leute die Idee, ihre Feiertage hier zu verbringen. So, gegen 2 Uhr mittags kamen wir dann endlich in Hollywood an und überall hingen schon Plakate von neuen Filmen oder Musicals. Als wir auch noch die reicheren Villen sagen, haben wir uns definitiv wie im Film gefühlt. Wir sind hoch zum Griffith Observatory Gefahren, denn von dort oben hat man Super Aussichten. Zum Einen kann man das beliebte und echt erstaunliche Hollywood-Sign sehen, und zum anderen ganz Los Angeles von oben, inklusive aller Vororte und dem Strand. Leider sind unsere Bilder vor dem Schild nicht ganz so gut geworden, da es nach wie vor zu weit weg war. Danach sind wir mit dem Auto wieder runter von dem Berg und rein in die Stadt Gefahren. Nächster halt waren die Universal Studios! Wir haben zwar nicht die ganze Tour durch alle Filmszenen gemacht, aber wir konnten trotzdem den Park und diesen bekannten Ball (oder Statue?) der Universal Studios sehen. Und wir sind durch den City Walk gelaufen. Dort waren viele Geschäfte und Restaurants, unter anderem auch das Hard Rock Café. Und was ich richtig cool fand, war, dass auf diesem ganzen Walk gute Musik auf einer Leinwand lief, und dann noch so perfektes Wetter, dass wir in Shirts und kurzen Hosen rumlaufen konnten, war einfach perfekt. Wir haben zwar (noch) keine berühmten Stars gesehen, aber eine bekannte Fernsehshow, die mitten in den Universal Studios gerade gefilmt wurde. Danach sind wir noch etwas einfach so durch Los Angeles Gefahren und haben viele bekannte Filmstudios, wie auch von Disney, sehen können. Als es anfing, dunkel zu werden, bekamen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang mit und dann sind wir in eine Mall Gefahren, um Abend zu essen. Danach haben wir in unser kleines, aber schönes Hotel eingecheckt und da es noch nicht allzu spät war, hat uns mein Gastvater noch nach Downtown Morovia, einem Vorort von LA, gebracht und dieses Städtchen war wirklich total schön. Die meisten Geschäfte waren zwar aufgrund des Feiertags morgen geschlossen, aber dennoch gab es überall Weihnachtsdekorationen und Lichterketten. Das hat mich ein kleines bisschen an einen deutschen Weihnachtsmarkt erinnert. So, jetzt sind wir wieder im Hotel und fix und fertig, da wir heute echt viel gemacht haben. Morgen geht es nach einem leckeren Frühstück im Hotel weiter nach Temecula. Gute Nacht!
Universal Studios

Sonntag, 24. November 2013

34. Getting Ready

Nur noch zwei Schultage muss ich überstehen und dann endlich meine ersten Ferien in diesem Schuljahr. Es sind zwar nur 3 Tage frei, aber besser als gar nicht. Und diese Ferien werden ganz besonders. Es geht nämlich für mich und meine Gastfamilie nach Southern California! Ich freu mich so, so sehr. Also, der Plan sieht folgendermaßen aus: am Mittwoch geht es ganz früh morgens los nach Los Angeles, was höchstwahrscheinlich einen Tag vor Thanksgiving sehr lange dauern wird. Normalerweise braucht man ca. 5 Stunden, aber mit all dem Verkehr rechnen wir mit mindestens neun. So, dann bleiben wir Mittwoch Nachmittag noch in Los Angeles, machen bisschen Sightseeing und schlafen dort in einem Hotel. Donnerstag geht es weiter nach Temecula, einer Stadt im Süden von LA, denn dort feiern wir Thanksgiving mit der Familie meines Gastvaters. Also werden wir dort wahrscheinlich den Tag mit Vorbereitungen und Kochen verbringen. Und dann möchte ich noch versuchen, meine Freundin aus dem Camp zu besuchen, denn sie wohnt dort. Freitag, nachdem wir die Nacht in Temecula in einem Hotel verbracht haben, fahren wir nach San Diego und verbringen dort den Tag mit hoffentlich passendem Wetter für den Strand. Samstag fahren wir wieder nach Los Angeles und setzen unsere Sightseeing Tour fort. Dort schlafen wir dann nochmal und Sonntag geht es noch nach Santa Monica und dann nach Hause. Ja, ich weiß, das wird stressig, aber ich freue mich einfach total, und bin super glücklich, dass mir meine Gastfamilie so viel zeigen möchte. Jetzt habe ich zwar schon alle Pläne verraten, aber ich hoffe trotzdem, dass ihr meine Berichte von vor Ort dann weiterverfolgt ;-). 
Dieses Wochenende steht deshalb nicht spezielles an, sondern nur packen, letzte Einkäufe machen, etc. Oh, und seit gestern bin ich schon unglaubliche 4 Monate in den Staaten. Mensch, ich hätte nie gedacht, dass das alles so schnell geht! Diese Woche war ich auch das erste Mal etwas krank. Ich dachte eigentlich, dass man in Kalifornien nicht krank wird, aber falsch gedacht. Also lag ich am Anfang der Woche mit einer dollen Erkältung flach im Bett, aber jetzt geht es mir glücklicherweise schon besser. Außerdem gibt es eine wundervolle Neuigkeit, die mich die Woche wirklich aufgemuntert hat: meine Schwester kommt mich in den Weihnachtsferien besuchen! :) Ich freue mich sehr und bin gespannt auf einige Tage unter Schwestern. Wir haben schon viel vor und unser Haus wird wirklich gerammelt voll werden, denn neben meiner Schwester kommt auch noch die Familie meiner Gastmutter uns besuchen, aber das wird bestimmt sehr lustig. So, das war's auch schon. Ich hoffe, ich finde dann Zeit und werde mich aus LA oder Temecula melden. Liebe Grüße. 

Sonntag, 17. November 2013

33. Yosemite National Park

Gestern haben wir uns auf den weiten Weg nach Hetch Hetchy Valley im Yosemite National Park im Osten Kaliforniens gemacht. Die Fahrt hat ganze 3 Stunden gedauert, deshalb mussten wir auch entsprechend früh aufstehen. Die Hälfte der Fahrt hat uns durch den Park geführt und für diejenigen, denen es im Auto schnell schlecht wird, ist es keine gute Idee, dort hinzufahren. Die Fahrt besteht hauptsächlich aus Kurven und Hügeln und auch meine Gastschwester hatte einige Probleme mit ihrem Bauch zu bekämpfen. Ich muss allerdings gleich am Anfang sagen, dass das gerade nicht die beste Jahreszeit war, dort hinzugehen. Denn zum Einen war ja der riesige Brand im Sommer und ca. 80% von den Bäumen, die wir sahen, waren schwarz und verbrannt. Man konnte sogar nach wie vor noch die Asche riechen! Zum Anderen die Bäume, die es überlebten, hatten keine Blätter mehr, weil der Herbst ja schon fast rum ist. Aber meine Gastfamilie hat mir versprochen, mich wieder im Frühling dorthin mitzunehmen, denn dann soll es angeblich wunderschön sein. Es war aber trotzdem ein wunderschöner Tag! Der Hauptteil des Tages passierte noch bevor wir in Hetch Hetchy ankamen. Wir fahren die Straße lang und auf einmal sitzt da ein Bär! Ein großer, brauner, echter Bär und schaut uns mit seinen Kulleraugen an. Er war so süß, meine Gastschwester wollte ihn ins Auto packen und als Haustier mitnehmen :-D. Ich habe echt noch nie einen Bär gesehen, noch nicht mal im Zoo, und dann saß der einfach so am Straßenrand und hat irgendwelche Nüsse gegessen. Gegen 12 kamen wir dann endlich in Hetch Hetchy an. Also Hetch Hetchy ist keine Stadt oder so etwas, sondern ein großes Reservoir, also ein Damm, der fast alle Menschen in San Francisco mit Wasser versorgt (2,6 Mio. Menschen). Es war echt gigantisch, wie riesig dieser Damm war. Allerdings war das Wasser sehr niedrig, da es Herbst war und noch kein geschmolzener Schnee herunter geflossen kam. Deshalb konnten wir auf unserer kleinen Wanderung auch keine Wasserfälle finden, die wir eigentlich erwartet hatten. Zwei Stunden sind wir durch Steine, Tunnel und auf Pfaden gewandert und die Aussichten, die man hatte, waren doch schon echt sehenswert und das Wetter war auch super. Mitten in all den Wäldern gab es sogar kleine Hotels und Campingplätze; mein Gastvater will das auf jeden Fall mal ausprobieren... Und überall fand man tatsächlich Warnungen von Bären. Die sollen teilweise Autotüren aufreißen, um an das Essen von Leuten zu kommen. Glücklicherweise kam es bei uns nicht so weit. Am Nachmittag sind wir wieder zurück gefahren und mein Fazit von dem Tag war, dass es superschön war und der Damm ist echt beeindruckend, aber wir müssen im Frühling wieder kommen, um die Wasserfälle und grüne Landschaft zu sehen. Heute geht es noch ins Kino, da meine Gastmutter im Moment weg ist und morgen beginnt wieder die Schule... aber zum Glück ist es ja nicht mehr lang bis Thanksgiving!

Hetch Hetchy Damm
schwarze Bäume
der Bär

Sonntag, 10. November 2013

32. Sacramento

Erstmal zum Aufklären: Sacramento ist die Hauptstadt von Kalifornien! Nein, es ist nicht Los Angeles oder San Francisco - das wissen selbst einige Kalifornier nicht - sondern Sacramento. Die Stadt liegt ziemlich im Norden Kaliforniens, schaut einfach auf der Karte nach und ist mit einer halben Millionen Einwohnern gar nicht so klein. 
Aber jetzt zu meinem Erlebnis. Heute Morgen sind wir zuerst nach West Sacramento gefahren, denn unser erstes und größtes Ziel war IKEA! Ja, ihr habt richtig gehört. Sogar in Kalifornien gibt es das schwedische Möbelhaus und ist auch ziemlich bekannt hier. Der IKEA sieht auch absolut genauso aus, wie der in Deutschland. Ich habe sogar einige meiner Möbel in meinem Zimmer in Deutschland wieder gefunden. Wir sind allerdings dorthin gegangen, weil wir mehrere Kleinigkeiten brauchten: Badematten, Teppiche, ein ausziehbares Bett, Lampen, etc. - auch für mein Zimmer hier. Während dem ganzen Einkaufen und der Rundtour, die man ja immer automatisch durch IKEA macht, hat sich meine Gastmutter schon auf das schwedische Essen im eigenen Restaurant gefreut. Ich war natürlich auch gespannt, da ich das noch nie in Deutschland ausprobiert hatte, aber mal auf was europäisches ziemlich Lust hatte. Also gab es Hackfleischbällchen, yummi. Danach haben wir noch im kleinen schwedischen (!) Supermarkt dort einige Sachen eingekauft. Ich weiß zwar nicht, was an Cinnamon Rolls oder Preiselbeeren-Marmelade so schwedisch sein soll, aber meine Gastfamilie war fest davon überzeugt, dass es nur bei IKEA solche guten Sachen gibt. Also kamen die natürlich in den Einkaufswagen! Dazu haben meine Gastschwester und ich schon unsere Adventskalender bekommen. Normalerweise gibt es das hier in Amerika ja nicht, aber man muss eben wissen, wo man doch einen bekommt. 
Nach unserem mehrstündigen IKEA-Aufenthalt ging es endlich nach Downtown. Ich finde die Stadt echt ziemlich schön. Wir sind zuerst zum California Capitol gegangen. Also das Kapitol vom Staat, wo auch alles mit der Regierung stattfindet. Dort drin habe ich mein Bild mit dem Symbol von Kalifornien: dem Bären bekommen und ein paar andere interessante Eindrücke bekommen. Dann sind wir in die "Altstadt" gelaufen. Das ganze hat mich eher ein bisschen, wie ein Pier am Strand erinnert, denn alle Geschäfte waren auf Veranden mit Holzböden und es gab nur Eisläden, Smoothie-Plätze, etc. Für meine kleine Gastschwester haben wir natürlich einige Süßigkeiten-Läden besucht und dazu kann man einfach nur wieder sagen: typisch Amerika! Tausende verschiedene Süßigkeiten mit hunderten verschiedenen Geschmacksrichtungen und Zucker bis zum Umfallen. Sie hat sich dann brav ihr Körbchen mit einigen Kalorienbomben gefüllt, während ich mir mit meiner Gastmutter ein kleines Eis gegönnt habe. Das war allerdings keine so gute Idee, denn seit diesem Eis geht es mir nicht mehr so gut und mir ist schon den ganzen Tag etwas übel, aber gut. Bei dem tollen Wetter, das wir heute wieder hatten musste es einfach sein... Wir sind dann noch etwas am American River, der durch Sacramento fließt, durch die Stadt gelaufen und danach ging es auch wieder nach Hause. Am Abend haben wir uns noch ein Tennisplatz in der Stadt geschnappt und etwas gespielt, was den Tag super ausgeklungen hat. Morgen ist glücklicherweise wegen dem Veteran's Day schulfrei und auch Freitag haben wir keine Schule; diese Woche wird also sehr relaxet :-). 

California Capitol
der Bär :-)

Montag, 4. November 2013

31. Student of the Week

Nur ganz ganz kurz:
Ich bin heute zum Student of the Week gekürt worden und werde jetzt die ganze Woche in den Announcements genannt. Heute haben mir auch ganz viele in der Schule gratuliert und ich habe mich schon besonders gefühlt :-D. Aber eigentlich wollte ich nur den Link durchgeben - für die, die es interessiert, können es sich ja mal auf unserer Schulhomepage durchlesen:

Sonntag, 3. November 2013

30. Halloween

Hallo ihr Lieben, 
da am Donnerstag Halloween war, muss ich natürlich mal berichten, wie das hier in Amerika abläuft. Also... schon Anfang September wurden in allen Supermärkten Halloween-Deko oder Süßigkeiten verkauft, aber wir haben uns mit unserer Deko brav bis Anfang Oktober zurückgehalten. Aber was ich da teilweise für Häuser gesehen hab, als ich durch die Straßen gelaufen bin, hat mich wirklich ein bisschen zum Lachen gebracht. Riesige Lichterketten in allen Formen von Spinnen, Kürbissen oder Geistern, Plastikfiguren, Plastikspinnen, Gespenster: einfach alles, was man sich vorstellen kann. Am Mittwoch Abend haben wir uns dann endlich die Kürbisse, die wir auf der Pumpkin Patch kauften, zur Hand genommen und angefangen, zu schnitzen. Mensch, ist das eine Arbeit. Hätte nie gedacht, dass man tatsächlich fast 3 Stunden an einem Kürbis sitzen kann. Zuerst haben wir den Deckel abgeschnitten und den Kürbis von innen ausgehöhlt. Das hat ewig gedauert, denn er hat so viele Fäden und Kerne drin. Die Kerne haben wir separat gelagert, denn daraus haben wir am nächsten Tag leckere geröstete Kürbiskerne gemacht. Danach hat sich jeder eine Schablone aus dem Internet ausgesucht und auf den Kürbis geklebt. Wir haben dann mit speziellen Carving-Tools die Schablone in den Kürbis mithilfe von Löchern übertragen. Als wir damit fertig waren, haben wir einfach die Löcher mit einem Messer verbunden und damit war der Kürbis fertig. Wir haben uns dazu entschieden gehabt, dass jeder von meiner Gastfamilie ein anderes Gesicht schnitzt und so hatte ich das fröhliche, meine Gastschwester das überraschende, mein Gastvater das böse Gesicht und meine Gastmutter einen Nerd. Am nächsten Tag, der eigentliche Halloween-Tag ging es schon in der Schule los. Hier verkleidet man sich auch noch in der High School und bei manchen Kostümen habe ich mir einfach nur gedacht, wie man sich trauen kann, so in die Schule zu kommen. Ein Mädchen hat sich als Oma verkleidet, ein Junge als Batman, viele als Vampire, und so weiter, aber das eine Mädchen aus meiner Stufe hat immer noch den Jackpot geknackt. Sie kam doch tatsächlich als Hot Dog in die Schule! Man konnte nur ihr Gesicht sehen, der Rest war komplett mit dem Würstchen und dem Brötchen zugedeckt - ich habe so gelacht; das war echt mutig von ihr. Nach der Schule hat sich meine Familie auf Halloween vorbereitet: nochmal im Supermarkt die letzten Süßigkeiten-Tüten kaufen, Kürbisse mit Kerzen rausstellen und warten, bis es dunkel wird. Ich bin zu einer Freundin gegangen, die mir dann ein Katzenkostüm ausgeliehen hatte. Danach kamen noch meine anderen Freundinnen (als Cowgirl, Fangirl und Vampir verkleidet) und dann sind wir - das ist auch normal hier in der High School - Trick-or-Treaten gegangen; also von Haus zu Haus und haben Süßigkeiten gesammelt. Teilweise waren die Häuser als ganze Geisterhäuser umdekoriert worden. Das eine Haus hatte eine lange Höhle in der Einfahrt, die man durchlaufen musste, während man mit Kunstrauch zugedeckt worden ist und überall Gespenster hingen. Das andere Haus hatte einen halben Movie-Park, wo man verschiedene Spiele oder ein Labyrinth bestehen muss, um seine Süßigkeiten zu bekommen. Es war echt interessant, das alles mal mitzuerleben und eigentlich kann ich wieder nur dazu sagen, dass es alles aussah wie im Film: total klischeehaft und übertrieben! :-D aber ich hab es genossen. Nachdem unsere Tüten randvoll mit Schokolade, Gummibärchen & Co. gefüllt waren, haben wir den Abend noch bei Kelly ausklingen lassen und dann hat mich meine Gastmutter abgeholt und ich bin schlafen gegangen, denn am nächsten Tag war leider trotzdem Schule. Freitag war ja bei uns in Deutschland Allerheiligen. Hier in Amerika wird das nicht gefeiert, aber wir haben das Thema im Spanischunterricht behandelt, denn für Mexiko ist das ein riesiges Fest. Ich habe "Pan del Muerto" (=Brot des Todes) probiert, was die dort essen und auch ziemlich lecker war, und in Filmen gelernt, wie Mexikaner den Tag verbringen. 
Jetzt, ein paar Tage nach Halloween, haben wir die gesamte Dekoration wieder in der Garage für nächstes Jahr verstaut, aber die ganzen Süßigkeiten, die wir gesammelt haben (ich schätze mal an die 5kg) werden wohl noch eine Weile halten. Allerdings nicht für mich, denn ich habe mittlerweile echt die Schnauze voll von dem ganzen Süßkram :-D. Und als ich gestern mit meiner Gastmutter einkaufen war, haben wir nicht ernsthaft das ganze Weihnachtszeug im Supermarkt gesehen...

Mein allererster eigener Kürbis