Dienstag, 29. Oktober 2013

29. everyday life

Heute möchte ich euch mal erzählen, wie so ein typischer Schultag bei mir aussieht. Er sieht nämlich jeden Tag mehr oder weniger gleich aus. Manchmal geht es einem schon auf die Nerven, jeden Tag absolut die gleichen Fächer zu haben, aber das ist eben die amerikanische Routine und es hat auch positive Seiten: denn so vergisst man nie, was man letzte Woche gemacht hat, bleibt automatisch immer am Ball und die Fächer, die ich gewählt habe, sind ja auch ziemlich gut und interessant. 
Okay, also. Mein Wecker klingelt täglich um 6:33 Uhr, fragt mich nicht warum, das haut einfach am Besten hin. Mittwochs jedoch ist Late Start und da klingelt er erst so gegen 8, was super angenehm ist. Na ja, dann mache ich mich eben fertig, frühstücke, lerne nochmal auf den letzten Drücker für die anstehenden Tests an dem Tag und um 7:35 fährt mich meine Gastmutter zum Catwalk. Das ist die Fußgänger-Brücke über den Highway 99, da meine Schule leider auf der anderen Seite der Stadt ist und es sonst ein riesiger Umweg ist, mit dem Auto dorthin zu kommen. Meine erste Stunde beginnt um 7:50 und ist Spanisch. Das ist eigentlich jeden Tag unterschiedlich: mal Übungen, mal etwas erklärt bekommen, mal Videos schauen, mal Tests schreiben. Als nächstes habe ich Home Economics. Im Moment schauen wir viele Filme und lösen Rätsel, denn wir dürfen erst im zweiten Halbjahr kochen und nähen. Unsere Lehrerin gibt uns auch sehr viel Freizeit, was bedeutet, dass jeder machen darf, was er will und das ist schon ziemlich entspannend. Danach ist Pause, wo ich immer mit Inga abhänge. Dritte Stunde ist Englisch und dort schreiben wir immer die erste viertel Stunde in unser Journal über ein Thema, dass er uns vorgibt. Nach dem lesen wir viele Bücher oder Kurzgeschichten, machen Aufgaben dazu, besprechen, usw. Ist eigentlich wie der normale Deutschunterricht. Dann habe ich Sport und dort machen wir entweder Yoga, Workout-Videos, gehen walken, joggen oder rennen, oder gehen in unser Fitnessstudio und heben Gewichte. Das macht mir ziemlich Spaß, da ich ja generell Ausdauersport liebe. Nach Sport ist Lunch und dabei hänge ich immer mit meiner Clique ab. Je nachdem wie hungrig wir sind, bleiben wir entweder auf dem Campus und gehen in die Cafeteria, die übrigens echt gut ist und alles von Wraps und Salaten zu Pizza, Joghurts, Gemüse, Früchten, Hähnchen und viel mehr anbietet, oder wir gehen off-campus, also in irgendein Restaurant, Eisladen oder Smoothie-Place. Nach Lunch ist Mathe angesagt und das besteht hauptsächlich aus Üben... wie Mathe eben ist. Danach ist noch eine Pause und dann Biologie, was recht spannend ist, allerdings ist die Klasse so groß (35 Schüler) und dementsprechend auch ziemlich laut. Meine letzte Stunde ist Weltgeschichte und der Lehrer ist total lustig. Das ist ziemlich gut, in der letzten Stunde nochmal viel zu lachen. Um 3 Uhr nachmittags klingelt es und damit ist mein Schultag zu Ende. Ich weiß nicht, warum, aber Schule bis 3 hier in Amerika fühlt sich viel kürzer an, als Schule bis 3 in Deutschland. Vielleicht liegt es daran, dass ich ziemlich lange Pausen zwischendurch habe. Na ja, dann geht es nach Hause und ich sitze erstmal an allen Hausaufgaben. Wenn ich fertig bin, gehe ich meistens noch ins Fitnessstudio, um meinen Kopf frei zu kriegen. Danach gibt es Abendessen und dann lerne ich für alle Tests und Quizzes, da wir meistens täglich welche schreiben. Zum Abschluss lasse ich den Tag mit Fernsehschauen oder anderen Aktivitäten mit meiner Gastfamilie ausklingen. Ich gehe auch ziemlich früh hier ins Bett, keine Ahnung, warum, aber ich bin einfach so fertig am Abend. Ja, das war's eigentlich. Ist jetzt nicht wirklich interessant, aber das ist eben der Hauptbestandteil meiner Woche und ich wollte einfach mal davon berichten :-) hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. 
So, am Donnerstag ist Halloween und die Häuser hier sind schon echt creepy dekoriert. Überall stehen Kürbisse, Spinnenweben, Figuren, bunte Lichter, etc. Auch unser Haus ist schon dekoriert. Ich mache abends was mit ein paar Freunden, aber werde euch ausführlich im nächsten Eintrag davon berichten. Außerdem ist am Freitag das wahrscheinlich letzte Football Game, zu dem jeder geht und anschließend findet noch eine Movie Night bei einer Freundin statt. Also, Happy Halloween Deutschland!  

Sonntag, 27. Oktober 2013

28. back to San Francisco

Heute war ich mal wieder in San Francisco, aber diesmal mit meiner Gastfamilie. Zuerst möchte ich aber noch kurz einmal von letzter Woche berichten. Am Sonntag war ich nämlich das erste Mal auf einer/einem Pumpkin Patch; der Del'Osso Farm. Das war eher eine Art Freizeitpark. Es gab kleine Achterbahnen, ein unglaublich großes Maisfeld, aus dem man den Ausgang finden musste, Kürbis-Schießen, Reiten, und und und. Für meine Gastschweser haben wir uns in das Maisfeld gemacht und sind zwei Stunden lang dadurch geirrt, bis wir endlich den Ausgang gefunden haben. Es gab so viele verschiedene Abzweigungen und bei der Hitze war das wirklich hart, und dann haben wir uns auch noch verlaufen. Aber als wir endlich draußen waren, sind wir zum Kürbis-Schießen gegangen. Das ist einfach etwas typisch amerikanisches, besser kann man es nicht beschreiben. Man schießt also mit richtigen Kanonen Mini-Kürbisse mit über 100km/h auf Zielscheiben, alte Autos, Glocken, etc. An der Warteschlange, die uns über eine Stunde gekostet hat, konnte man erkennen, dass diese Attraktion wirklich sehr beliebt war. Es hat Spaß gemacht, aber ich kann mich jetzt nicht wirklich, wie viele andere Amis fürs Schießen begeistern. Am Ende hat sich jeder noch einen dicken Kürbis ausgesucht, den wir nächste Woche für Halloween schnitzen wollen. Unsere 4 Kürbisse haben zusammen fast 100 Pfund gewogen, also könnt ihr euch vorstellen, was für Dinger das waren: nicht wie unsere mini Kürbisse in Deutschland für die Suppe.
Heute haben wir uns dann jedenfalls wieder auf den Weg in die Stadt gemacht und ich kann nur sagen, dass es mal wieder ein fantastischer Tag war. Um 9 waren wir schon auf der Bay Bridge und unser erster Stopp war das Cable Car. Mit diesem sind wir einmal komplett auf die andere Seite der Stadt gefahren. Natürlich musste es soweit kommen, dass neben mir ausgerechnet Deutsche saßen... die kriegt man eben nie los ;-). Die Fahrt war ziemlich laut und ruckelig, aber es hat Spaß gemacht und die Eindrücke, die man bekommen haben, waren echt interessant. Ich weiß gar nicht mehr genau, wo wir alles durch gefahren sind, aber Chinatown und Union Square waren unter anderem dabei. Nach der Fahrt waren wir eben auf der anderen Seite der Stadt und sind also wieder zurück zu Chinatown gelaufen. Chinatown kann man nicht wirklich beschreiben. Das ist eine Stadt für sich, aber überall gab es eben billige (und nicht unbedingt beste Qualität) T-Shirts, Fächer, Bambus, Plüschtiere, etc. Danach kam der krasse Gegensatz: Union Square. Hier reihen sich Louis Vuitton, Burberry, Prada und Saks Fifth Avenue nebeneinander und man braucht wirklich nur in das Schaufenster zu gucken, um zu wissen, dass man dort nicht einkaufen gehen kann, ohne pleite zu gehen. Ich habe mich natürlich auch zurück gehalten, um Daddy's Kreditkarte zu schonen. Mittagessen gab es im Auto, da wir nicht so große Lust hatten, uns in die überfüllten Restaurants zu setzen und dort ewig warten zu müssen. Dann ging es durch die Lombard Street und das war nicht unbedingt die beste Idee nach dem Mittagessen. Die Lombard Street ist nämlich die kurvigste Straße der Welt. Man fährt quasi durch die Gärten einiger Wohnhäuser in richtig scharfen Kurven und dazu ist diese Straße auch noch gewaltig steil, aber wir haben es überlebt. Unser nächster - und meiner Meinung nach bester - Stopp war die Golden Gate Bridge. Vorbei an den Millionen-Villen und dem Presidio Park hielten wir zuerst am Fort Point und haben uns die Brücke von unten angeschaut. Aber es war echt verdammt windig und nächstes Mal gehe ich definitiv nicht ohne Haargummi. Trotzdem waren die Blicke wunderschön und ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich jetzt hier unter der Golden Gate Bridge mit meiner Gastfamilie stehe: das, was ich mir seit fast 2 Jahren gewünscht habe. Als nächstes sind wir etwas weiter hoch gefahren, haben das Auto stehen gelassen und ich bin mit meinem Gastvater über die Golden Gate Bridge gelaufen! Nicht bis ganz ans Ende, weil das etwas zu lang gedauert hätte, aber immerhin zum ersten Pylonstiel. Ich habe viele Fotos geschossen und diese Erinnerungen werde ich wahrscheinlich nicht mehr so schnell vergessen. Von dort oben runter zu schauen, ist schon ziemlich gruselig, denn diese Brücke ist echt hoch. Zum Abschluss unseres Sonntagstrip sind wir nach North Beach gefahren. Das ist der italienische Stadtteil von San Francisco und dort habe ich mich so wohlgefühlt. Etwas europäisches und die ganzen italienischen Flaggen zu sehen, war doch irgendwie toll. Aber der Hauptgrund, weshalb wir dorthin gefahren sind, war natürlich italienisches Gelato. Das amerikanische Eis ist ja, wie man sich denken kann, hauptsächlich aus Zucker und nicht wirklich cremig. Im Gegensatz dazu ist das europäische Eis eben viel cremiger, da es aus mehr Milch gemacht wird und hat deshalb auch unglaublich gut geschmeckt! Ich hatte Cookie Dough und Coconut with Macadamia Nuts und es hat genauso lecker geschmeckt, wie es sich anhört. Nach diesem leckeren Treat und einem langen Tag voller lauter Erinnerungen haben wir uns auch schon wieder auf den Heimweg gemacht. Wieder hier in der Stadt angekommen, hat uns die knalle Hitze erwartet; es ist schon krass, was eine Stunde zur Bay Area vom Klima her ausmachen kann. Zum Abendessen haben wir noch beim Mexikaner gegessen und morgen geht es wieder in die Schule... Juhu! :(

Chinatown
Lombard Street
Golden Gate Bridge

Sonntag, 13. Oktober 2013

27. Outlet Mall Livermore

Letzten Sonntag durfte ich einen Traum von vielen Mädchen durchleben: einen ganzen Tag in der Outlet Mall mit der besten Freundin shoppen :-). Gegen Mittag haben wir meine Freundin Inga abgeholt und sind dann ca. 40 Minuten nach Livermore Richtung San Francisco gefahren in die riesige Mall. Es gab wirklich so viele Läden. Allerdings war alles etwas in der gehobenen Preisklasse und zuerst waren wir etwas geschockt, als wir nur Prada, Diesel, Armani und Co. gesehen haben, aber dann kam endlich unsere Rettung: Abercrombie&Fitch/Hollister/Gilly Hicks Outlet und dort haben wir auch die meiste Zeit verbracht. Im Endeffekt war es aber leider gar nicht so viel billiger und es gab hauptsächlich nur wirklich kurze Sommersachen und wir wollten ja eigentlich was für den Winter kaufen. Also hab ich mir nur ein Pullover und ein sehr günstiges Kleid gekauft. Danach waren wir noch bei American Eagle, Charlotte Russe, Nike, Converse, Puma, Gap, Banana Republic und an den Rest kann ich mich gar nicht mehr erinnern, aber wir sind auf stolze 4 Stunden Shoppingzeit gekommen! In den restlichen Läden habe ich mir nur 2-3 Oberteile gekauft und das war's auch schon; waren also nicht so erfolgreich, was meiner Kreditkarte allerdings ganz gut getan hat. Nach den 4 Stunden waren wir so kaputt und haben uns dafür mit einem großen Banana-Split Eisbecher belohnt :-). Gegen Abend waren wir dann wieder zuhause. 
Die Woche verging wieder einmal ziemlich schnell. Ich habe im Moment ziemlich viel Schulstress. Neben den ganzen Arbeiten und Tests, habe ich auch bis nächste Woche 2 Projekte zu erledigen. Für Biologie muss ich ein Modell einer Zelle dreidimensional bauen (aus Modelliermasse und so weiter) und für Englisch ein ABC-Scrapbook von der Novelle, die wir gerade gelesen haben. Das klingt einfach und spaßig, ist aber leider echt viel Arbeit. Na ja, dafür hat mich meine Gastfamilie als "Lernpause" gestern mit zu einem Garage Sale genommen. Kurze Erklärung: eine Art Flohmarkt, bei dem die Leute in ihren Garagen sitzen und Zeugs verkaufen, dass sie nicht mehr brauchen. Also sind wir mit dem Auto von Garage zu Garage gefahren und haben uns angeschaut, was die Leute so verkaufen. Es ist echt unglaublich, wie viele Familien aus meiner Stadt da mitgemacht haben. Sie haben wirklich alles verkauft: Kleidung, Outdoor-Material, Fahrräder, Werkzeuge, Möbel, Elektronik, Hochzeitskleider, und und und. Ich habe leider nichts passendes gefunden, aber die Erfahrung war es auf jeden Fall wert. 
Oh, noch was - die schönste Überraschung dieser Woche: als ich am Freitag etwas genervt von der Woche und schlecht gelaunt nach Hause kam nach der Schule, lag auf einmal ein Paket aus Deutschland auf meinem Bett. Und da waren kleine Päckchen von meiner Familie drin; ich habe mich so so sehr gefreut! Danke nochmal an die besten Eltern der Welt :-)! Heute Morgen war ich noch mit Inga beim International House of Pancakes frühstücken - yummi. Die Portionen sind echt monströs, aber es war super lecker. Ich werde mich dann mal wieder an die Schulaufgaben setzen. Aber kleine Bemerkung: mir macht Schule trotzdem, jedenfalls meistens echt Spaß!