Sonntag, 29. Dezember 2013

42. Santa Cruz

Am Donnerstag bin ich mit meinem Gastvater nach San Francisco an den Flughafen (wo wir in diesem Monat schon gefühlte zehnmal waren) gefahren und haben meine Schwester abgeholt! Sie ist sicher angekommen und wir konnten ihr sogar noch etwas von der Stadt zeigen, aber als wir zuhause ankamen, ist sie natürlich wegen dem Jet-Lag ins Bett gefallen. Am Freitag war dann sozusagen mein zweites Weihnachten und ich habe die ganzen Geschenke meiner Familie aus Deutschland bekommen und kann nur sagen, dass ich mich total gefreut habe und euch sehr dankbar bin. Gestern Morgen ging es direkt nach dem Frühstück Richtung Santa Cruz. Das ist ein Städtchen südlich von San Francisco direkt am Highway 1 mit einem wunderschönen Strand. Als wir am Vormittag dort ankamen, haben wir zuerst einmal den Boardwalk erkundet. Der Boardwalk ist eine Art Pier, der sich an der ganzen Künste von Santa Cruz entlang streckt und dort findet man eben viele Fast Food Buden, Souvenirshops, Surfshops, Candy Shops und Casinos. Außerdem gibt es auf dem Boardwalk einen ganzen Freizeitpark mit einigen Achterbahnen und Karussells. Meine Schwester und ich sind aber nicht so große Fans von Achterbahnen, also haben wir den anderen zugeschaut und uns an den Strand gelegt. Bei den angenehmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein war es echt ein Traum. Ein paar Kinder waren sogar schwimmen, aber das fanden wir doch etwas zu krass im Dezember. Zum Mittagessen gab es ganz typisch Fish&Chips am Strand und wir blieben noch etwas am Boardwalk und haben alle Läden erkundet. Danach haben wir ins Hotel eingechekt und auf dem Zimmer etwas relaxt. Am späten Nachmittag ging es eine Stunde Autofahrt lang am Pazifik zu einem kleinen Ort. Dort trafen wir die beste Freundin meiner Gastmama, die übrigens fließend deutsch spricht, und sind mit ihr zu einem sehr bekannten Restaurant gegangen: Phil's Fish Market. Obwohl wir nicht wirklich hungrig waren, haben wir übernormale große Teller bekommen, aber das Calamari Stir-Fry und der Shrimp-Salat waren echt lecker. Danach konnten wir uns aber nur noch rausrollen, so satt waren wir. Also sind wir wieder in die Stadt gefahren und durch die Hauptstraße gelaufen. Dort gab es noch mehr Shops und ziemlich lustige Sachen zu kaufen, denn Santa Cruz ist auch sehr bekannt, als eine "hippe Stadt". Obwohl wir immer noch echt satt waren, mussten wir natürlich den besten Icecream-Place in Town probieren. Giuli und ich haben die kleinste Portion von Banana Almond Fudge bestellt und es wurden uns monströse Portionen (in Deutschland 3-4 Kugeln) gebracht, aber es war wirklich lecker. Dann ging es ins Hotel und bald auch schon schlafen. Wir haben alle so gut geschlafen, denn diese amerikanischen Queen-Size-Betten sind einfach nur gigantisch. Heute Morgen nach einem leckeren Frühstück sind wir Richtung San Francisco gefahren. Auf dem Weg haben wir noch an einem Surfer-Spot gehalten und ein paar Bilder am Strand geschossen. Gegen Mittag kamen wir in der Stadt an und meine Gasteltern haben meine Schwester und mich im Castro-Viertel raus gelassen und sind zum Brunch gefahren. Wir hatten absolut kein Hunger, deshalb sind wir nicht mitgekommen. Und ja, dann waren wir beide dort mitten in der Stadt und sahen etwas aus wie verlorene Touristen und sind einfach nur planlos alle Hügel hoch und runter gelaufen. Die zweieinhalb Stunden haben sich ewig angefühlt, denn es war bullewarm, anstrengend und die Gegend war auch nicht die schönste, aber wenigstens haben wir gutes Training für unsere Beine bekommen. Als die anderen uns wieder abgeholt haben, sind wir zur Golden Gate Bridge gefahren. Dort konnten wir wieder schöne Bilder machen und einfach etwas rumhängen. Nachmittags ging es nach Hause, aber keine Angst: morgen geht es schon wieder in die City. Diesmal steht Pier 39, Cable Car und Union Square an :-) und nein es macht mir nichts aus, alles nochmal zu sehen. Ich könnte wirklich jeden Tag in die Stadt: San Francisco is just beautiful!

Boardwalk


Golden Gate Bridge

Mittwoch, 25. Dezember 2013

41. Christmas

Nochmal frohe, verspätete Weihnachten, Deutschland. Ich hatte ein paar super Feiertage bisher und viel zu erzählen. Obwohl ich Ferien habe, bin ich total beschäftigt und hab viel zu tun, aber endlich hab ich Zeit gefunden für einen neuen Eintrag. So, wie ihr vielleicht wisst, wird hier in Amerika Weihnachten, oder zumindest das Geschenke-Auspacken erst am 25.12. gefeiert. In den paar Tagen vor Weihnachten war das reinste Chaos: ich musste noch fast alle Geschenke besorgen, da ich unter der Schulzeit keine Zeit dafür finden konnte. Und ihr könnt euch ja vorstellen, wie die Geschäfte vor Weihnachten aussehen - es war die Hölle los, aber ich konnte glücklicherweise alles managen. Letztes Wochenende haben wir Lebkuchenhäuser gebacken und dekoriert und ich finde, dafür, dass es mein erstes ist, ist es gar nicht schlecht geworden, aber es hat auch ewig gedauert. An Christmas Eve, also am 24. haben wir Plätzchen für Santa Claus gebacken und dekoriert, alle Geschenke eingepackt, Weihnachtskarten gebastelt, Dinner vorbereitet und nachmittags sind wir in die Kirche gegangen - das war mein erstes Mal in Amerika, da meine Gastfamilie (wie ich auch) sonst nicht wirklich gehen, aber an Weihnachten ist das natürlich Tradition. Der Gottesdienst hat mir ziemlich gut gefallen, denn es war viel 'jugendlicher und moderner' gemacht, als in Deutschland. Es war mehr wie eine richtige Karaoke-Show mit Laserstrahlen und guten Liedern, bei denen man die Texte an einer großen Leinwand mitlesen konnte. Als wir wieder zu Hause waren, haben wir unser selbst gebackenes Brot rausgeholt und unser leckeres Weihnachtsessen gegessen. Den ganzen Tag lief im Hintergrund übrigens Google Maps' Santa Tracker. Für die, die das, wie ich, noch nie gehört haben: Google Maps stellt diesen Service jedes Jahr und die Kinder können dann Santa im Schlitten mit seinen Rentieren verfolgen, wie er am Nordpol startet und in der ganzen Welt seine Geschenke verteilt. Bevor er aber zu uns kommt, muss man natürlich schon schlafen, denn sonst kriegt man angeblich keine Geschenke. Also haben wir noch einen Weihnachtsfilm geschaut und als Santa schon an der East Coast war, sind wir schnell schlafen gegangen, damit wir ja auch Geschenke bekommen. Am nächsten Morgen hat mich meine Gastschwester mit "Santa came and left so many presents!!" geweckt und unter dem Weihnachtsbaum war tatsächlich alles voller Geschenke. Deshalb hat uns das ganze Auspacken auch fast zwei Stunden gedauert! Meine Gastfamilie hat sich sehr über meine Geschenke gefreut und ich mich auch riesig über denen ihre. Danach gab es das große Frühstück mit selbst gebackenen Cinnamon Rolls meiner Gastmama und die waren so lecker. Im Moment erlebe ich vom Essen her wirklich Amerika hoch 3: so viel und so viel ungesundes gibt es. Ich muss mich spätestens im neuen Jahr wieder auf eine drastische Diät setzen, sonst komm ich echt zurückgerollt. So, jetzt werde ich mich mal meinen Geschenken widmen, denn ich habe die mir bis jetzt noch gar nicht richtig angeschaut, heute Abend geht es nach San Francisco den zweiten Teil der Familie abholen und morgen ist es endlich so weit: da geht es wieder nach San Francisco, aber um meine Schwester abzuholen! Kann es gar nicht glauben, dass ich sie schon in ein paar Stunden in den Arm nehmen kann. Ich hatte aber ein super schönes Weihnachten und freu mich auf die restlichen Ferien.

mein erstes eigenes Lebkuchenhaus
unser Plastik-Tannenbaum bevor (!) Santa kam

Sonntag, 15. Dezember 2013

40. Finals

Es tut mir sehr leid, aber im Moment kann ich leider nicht viel bloggen, denn nächste Woche stehen die Finals an und ich bin schon total im Stress ausgebrochen. Finals sind große Examen, die man am Ende des Semesters in jedem Fach schreibt und man muss viel für die lernen, denn wenn man so ein Final in einem Fach verhaut, kann sich deine Note schnell gewaltig ändern. Also steht für mich am Dienstag Geschichte an, Mittwoch Spanisch und Home Ec, Donnerstag Englisch und Sport und Freitag Mathe und Biologie. Am meisten Angst hab ich vor Englisch und Geschichte, da wir für die beiden Fächer so viel lernen müssen und in Englisch noch das ganze Cäsar-Buch von Shakespeare verstehen und interpretieren können müssen. Glücklicherweise stehe ich aber in Algebra auf einem A und unser Lehrer hat die Regel, dass wenn man auf einem A steht, die Finals in dem Fach überspringen kann, also nicht mitschreiben muss und man sein A im Zeugnis trotzdem bekommt. Ich war so glücklich, denn es war total knapp, aber ich hab mich auch echt angestrengt in Algebra in dem Halbjahr. Manche von euch werden sich jetzt wohl fragen, was man in Sport für ein Final schreibt und ja, wir müssen rennen und die Zeit, die wir bekommen, zählt am meisten. Dann bekommen wir zusätzlich noch ein Final, indem wir Fitnessgeräte im Fitnessstudio beschreiben müssen, Muskeln zuordnen und so ein Kram, aber dafür lerne ich nicht; hoffe, es geht trotzdem gut. In den restlichen Fächern kommt aber alles dran, was wir im ersten Halbjahr gelernt haben und ihr glaubt gar nicht, wie viel da zusammenkommt, wenn man das Fach jeden Tag eine Stunde hat. Jetzt lag ich passenderweise auch noch die ganze Woche krank im Bett und bin deshalb jetzt etwas in den Stress geraten, um mit dem ganzen Lernen mitzukommen. Aber wenigstens ist am Freitag ja der letzte Schultag und dann sind endlich Weihnachtsferien! Also hab ich etwas, auf das ich hinarbeiten kann. In 11 Tagen kommt auch schon meine Schwester und der ganze Rest meiner Gastfamilie, also wird das Haus entsprechend gefüllt sein. Ich freu mich drauf, und habe bestimmt dann wieder mehr Zeit zu bloggen, zumal wir auch viele Ausflüge vorhaben, von denen ich berichten kann. Wenn ihr sonst irgendwelche Fragen habt oder einen Wunscheintrag haben wollt, schreibt einfach in die Kommentare oder mir privat als E-Mail unter sandra_eifler@yahoo.de - ich würde mich freuen. Ansonsten: Merry Christmas und bis zum nächsten Mal.

Sonntag, 8. Dezember 2013

39. Formal

Gestern war mal wieder ein großer Tag für mich: Formal! Das ist im Grunde ein Winterball von der Schule. Am Donnerstag Abend bin ich noch schnell mit meiner Gastmutter los in die Stadt, um ein Kleid zu kaufen, denn ich habe festgestellt, dass die Kleider, die ich hier habe, etwas zu informell und sommerlich sind. Am Freitag bin ich mit meiner Freundin in die Mall und habe passende Schuhe dazu bekommen, genauer gesagt zwei Paar, aber dazu später. Samstag Morgen hab ich dann angefangen, mich fertig zu machen und alle möglichen Kuren, Lotions und Masken durchprobiert, bis ich endlich zufrieden war mit meiner Haut. Außerdem habe ich von meiner Gastfamilie so ein Handgesteck aus Blumen bekommen, denn das ist ziemlich traditionell hier für Mädchen und für meinen ersten richtigen Ball musste das natürlich sein. Mittags bin ich zu einer Freundin und wir haben uns zu dritt die Haare, Nägel und das Make-Up gemacht, was ganze 3 Stunden gedauert hat. Dafür war das Ergebnis auch ziemlich gut und die Locken, die ich gemacht bekommen habe, haben den ganzen Abend gehalten! Dann ging es zum Dinner: wir sind fein in einem asiatischen Restaurant in der Nähe essen gegangen und es hat sehr lecker geschmeckt. Dort haben wir auch viel mehr Schüler für Formal getroffen, denn gestern hatten alle Schule aus der Region ihren Formal-Ball. Nach leckeren Shrimps und Chicken ging es wieder nach Hause und wir haben eine Stunde lang Bilder gemacht. Allerdings sind keine wirklich guten rausgekommen, da wir wegen kleinen Umständen keine Spiegelreflexkamera mehr hatten, sondern nur eine normale und ein paar Handy-Kameras. Dadurch wurde die Qualität dann auch entsprechend schlecht und irgendwie haben wir es einfach nicht so toll hinbekommen, aber dafür hab ich heute noch einmal Schöne von meiner Hostmom gemacht bekommen. Jedenfalls sind wir gegen 8 Uhr endlich aufgebrochen. Das Ganze hat in der Cafeteria meiner Schule stattgefunden und sie haben es echt gut dekoriert, sodass man gar nicht mehr erkennen konnte, dass wir dort normalerweise essen. Davor haben reihenweise Stretch-Limousinen geparkt und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Wir waren natürlich nicht so luxuriös und wollen uns das lieber für Prom aufheben. Alle haben sich echt herausgeputzt: Mädchen mit tollen Kleidern und High Heels, Jungs mit Anzügen. Der Abend war einfach super und ich hatte total viel Spaß. Es war nicht so wie ein formeller Ball mit Paartänzen oder so etwas, sondern eher wie eine Party mit lauter Musik und Laserstrahlen und die Stimmung war genial. Wir hatten auch einen Photo Booth, wo wir ein paar weitere Bilder aufnehmen konnten. Nach 3 Stunden war es auch schon vorbei, wir sind nach Hause gefahren und nachdem ich endlich die ganze Schminke abbekommen habe, bin ich totmüde ins Bett gefallen. Fazit: perfekter Abend, top Stimmung und ein Haufen Spaß!

Formal 2013
mit den besten Mädchen und dem Weihnachtsbaum


Samstag, 7. Dezember 2013

38. Hollywood and Santa Monica

Hier kommt endlich der versprochene Bericht von Los Angeles Part ll. Auf dem Rückweg von San Diego haben wir erst noch in einem Vorort bei Freunden von meinen Gasteltern gehalten und dort zu Mittag gegessen. Sie waren sehr nett und deshalb haben wir auch auf einmal drei Stunden dort gesessen. Aber am Nachmittag haben wir uns dann endlich auf den Weg nach Downtown gemacht und es ging zuerst wieder nach Hollywood. Allerdings diesmal nicht zu den Universal Studios, sondern richtig in die Mitte, nämlich auf den Hollywood Boulevard. Mittlerweile war es auch schon dunkel und das hat die Atmosphäre noch besser gemacht. Es war einfach wie ein Traum auf dem Walk of Fame zu laufen unter der Menge und laute Musik zu hören. Mit der ganzen Beleuchtung sah es ein wenig wie Las Vegas aus. Ich hab mich dann auf die Suche nach einigen Sternen von Stars, die ich kenne, zu machen, was allerdings schwerer als gedacht war, denn von circa 90 Prozent der Stars habe ich noch nie gehört. Aber immerhin konnte ich Johnny Depp, Christina Aguilera, Robin Williams, Walt Disney, Michael Jackson und ein paar mehr finden. Da es aber so voll mit Touristen war, war es schwer, Platz für ein Bild zu finden. In einem Souvenir Shop hab ich dann noch etwas den Tourist in mir spielen lassen und ein paar Kleinigkeiten gekauft und danach konnte ich sogar noch ein Bild mit Johnny Depp’s Wachsfigur von Madame Toussauds machen. Eine lebende Minnie Mouse war auch noch da, aber man musste sie für ein Bild bezahlen und ich hatte kein Bargeld dabei. Eine Limousine nach der anderen kam nnatürlich vorbei gefahren und in der Nähe des Hard Rock Cafés wurde gerade ein Musikvideo gedreht. Da kam man sich doch schon wie im Film vor und ich wollte gar nicht mehr weg. Ich kann nur sagen, dass Hollywood ein Muss ist und hoffentlich kann ich mir irgendwann mal dort ein Apartment finanzieren :-D - Traum-Stadt! Als meine Gastschwester müde wurde, haben wir uns ein Restaurant direkt in Hollywood gesucht und lecker gegessen. Als nächstes ging es noch nach Beverly Hills und das war auch wirklich nicht schlecht. Dort versuche ich aber erst gar nicht, mir ein Häuschen zu suchen, denn das ist wirklich unbezahlbar. Zuerst waren wir am Rodeo Drive: die teuerste Shopping Passage von Los Angeles. Deshalb gab es auch nur „Window-Shopping“ bei Prada, Louis Vuitton & Co. Aber auch am Rodeo Drive hat sich schon Weihnachten bemerkbar gemacht: überall knallbunte Weihnachtsbeleuchtung. Dann ging es mit dem Auto weiter in die reiche Gegend von Beverly Hills und dort reihten sich die ganzen Villen nebeneinander, was wirklich beeindruckend war. Auf dem Weg in unser super schönes Hotel am Manhattan Beach hab ich noch die University of LA und Santa Monica bei Nacht gesehen. Aber am nächsten Morgen stand Santa Monica bei Tag an! Nachdem wir auscheckten, sind wir also zum Santa Monica Pier gefahren und ich kannte das ja bisher nur aus Filmen, aber es sah wirklich genauso aus wie auf Fotos: mit einem ganzen Freizeitpark auf dem Pier und im Hintergrund das wunderschöne Meer mit allen Surfern. Wir sind etwas durch die Geschäfte geschlendert und obwohl es 10 Uhr morgens war, öffnete doch nicht ernsthaft ein Berliner Currywurst Wagen neben uns. Ich musste so lachen, denn was sucht bitteschön die Currywurst in Kalifornien?! Na ja, ein bis zwei Stunden verbrachten wir jedenfalls darauf und haben alles angeschaut und es war so wunderschön dort. Der Freizeitpark hatte leider noch nicht auf. Dann gab es noch ein Bild mit dem Schild von "Welcome to Santa Monica Pier" für meine gleichnamige Mama und auf ins Auto. Bevor wir unseren Rückweg antraten, gab es noch eine kleine Tour durch Santa Monica Downtown und bei den ganzen Villen, die ich nochmal gesehen hab, wo sogar Limousinen in der Garage parkten (!), hat mein Gastpapa dann beschlossen, dass es besser ist, zu gehen, bevor ich mich hier noch zu wohlfühle und mein deutscher Papa mir so was mal kaufen soll :-D. Am späten Nachmittag waren wir leider, leider wieder zu Hause. Aber ich komme ganz bald wieder zurück nach LA! :-)

Walk of Fame
Santa Monica Pier

Sonntag, 1. Dezember 2013

37. San Diego

So, nachdem wir in Temecula aufgewacht sind, ging es auch gleich schon früh morgens auf die Straße in Richtung San Diego. Das Wetter hat uns allerdings enttäuscht: es war zwar warm, aber nass und bewölkt. Um 9 kamen wir am weltberühmten San Diego Zoo an und haben uns noch mit zwei Freunden meiner Gasteltern getroffen, die uns an dem Tag begleiteten. Ganze sieben Stunden haben wir im Zoo verbracht, aber das hat sich keineswegs so angefühlt. Dieser Zoo ist wirklich kein Kinderspielplatz, sondern einfach nur unglaublich schön und bewundernswert. Die meisten Touristen waren definitiv Japaner oder Chinesen. Zuerst haben wir uns in den „Lost Forest“ begeben und alle Arten von Affen und Gorillas gesehen. Und da saß doch tatsächlich ein Gorilla am Fenster und hat Popcorn gegessen. Ich dachte, ich seh nicht richtig. Zudem gab es dicke und faule Nilpferde, Tiger, Vögel, Flamingos und andere Dschungelgestalten dort zu sehen. Der San Diego Zoo ist nicht aber nicht nur ein Zoo, sondern auch ein botanischer Garten, deswegen gab es auch tausende verschiedene Pflanzen- und Baumarten aus der ganzen Welt zu sehen. Nach einem kleinen Vormittagssnack ging es weiter in die Asia Passage. Da hab ich mich sofort in einen süßen Panda verliebt, der ganz gemütlich seinen Bambus gegessen hat. Neben den Pandas und einigen Wildkatzen, gab es natürlich noch hunderte weitere asiatische Tiere zu sehen, aber ich kann mich gar nicht mehr genau an die erinnern. Als nächstes zog es uns ins australische Outback zu vielen, kleinen Koalas, die aber alle in den Bäumen geschlafen haben, Lamas, Kamele und Kangaroos. Im Urban Jungle wartete ein monströses Nashorn, eine Art Rehe und fünf riesengroße Giraffen auf uns. Als wir dann aber zur Mittagszeit hungrig wurden, liefen wir in den afrikanischen Teil des Zoos, haben uns Wraps und Salate geholt und dann haben wir uns die vielen Tiere dort angeschaut. Natürlich gab es Elefanten, Löwen, einen Jaguar, Dromedare, Käfer, und so weiter. Danach schnappten wir uns einen Wagen der Skyfari, die uns in der Luft (im Prinzip so was wie ein Lift beim Skifahren) auf die andere Seite des Parks, genauer gesagt an den „Nordpol“ geführt hat. Dort erwarteten uns ein Rentier, Enten, Fische und ein Eisbär. Dann ging es noch einmal zu den Orang-Utans und auf einmal war es schon spät am Nachmittag. Also haben wir noch einen Besuch im Gift Shop abgestattet und uns ins Auto begeben. Sieben Stunden im Park hat uns alle natürlich total fertig gemacht, und wir sind so viel gelaufen – haben aber auch so viel gesehen -, dass wir nur noch ins Hotel wollten. Dort haben wir etwas relaxet und sind ein wenig später wieder los in die Stadt, um noch etwas zu essen. Bei Wahoo’s gab es leckere Fish Tacos für uns! Obwohl ich so viel an dem Tag gelaufen bin, hab ich mich aber aufraffen können, und bin noch aufs Laufband im Hotel gegangen, denn mir hat das Rennen etwas gefehlt. Danach bin ich allerdings wirklich tot müde ins Bett gefallen. Samstagmorgen kam endlich wieder die Sonne raus und es war so warm, dass wir wieder in T-Shirts rumlaufen konnten (und das am letzten Novembertag). Deshalb haben wir uns ins Auto gesetzt und sind los zum Strand. Das war wirklich herrlich! Es waren tatsächlich hunderte Surfer im Wasser und wir konnten unsere Füße etwas in den Sand stecken. Nach dem hat uns mein Gastvater noch etwas durch die Innenstadt kutschiert und wir haben uns die Hauptattraktionen angeschaut. Da gab es den Gaslampen-Distrikt, den wunderschönen Hafen mit vielen Kreuzfahrtschiffen, die Militäranlagen, Downtown und noch ein paar andere Dinge. Gegen Mittag ging es aber auch schon wieder nach Los Angeles; darüber berichte ich aber im nächsten Eintrag.

San Diego Zoo


Downtown San Diego
Beach

Freitag, 29. November 2013

36. Thanksgiving

Ich muss schauen, dass ich nachkomme mit den Blogeinträgen, aber sonst hole ich das nächste Woche nach. Also gestern war der große Tag, auf den ich lang gewartet hab: Thanksgiving. Thanksgiving wird nur in den USA und Kanada gefeiert, ist jedes Jahr am vierten Donnerstag im November, ist ein staatlicher Feiertag und eigentlich eine Art Erntedankfest, welches aber stark von den europäischen Traditionen abweicht. Wir sind gestern Morgen nach dem Frühstück in LA los nach Temecula gefahren und kamen da am frühen Vormittag an. Die Eltern meines Gastvaters leben dort und ich habe mich unglaublich gut mit ihnen verstanden. Schon wenig später kam auch der ganze Rest der Familie. Wir waren insgesamt an die 20 Leute, es war also ein dementsprechend volles Haus. Dann ging es los mit dem Stress! Meine "Gastoma" war total frustriert, weil ein Ofen und einige Töpfe einfach zu wenig waren, aber wir haben es alles rechtzeitig hinbekommen. Die Männer haben sich also um den Truthahn draußen gekümmert, die Frauen standen alle in der Küche und wir Kinder haben die Thanksgiving-Parade in New York im Fernsehen geschaut. So, jetzt fange ich mal mit der Auflistung des Essens an - macht euch bereit! Es gab natürlich einen riesigen Truthahn, der 3 Stunden in einem Infrarot-Ofen geschmort hat, einen ebenfalls riesigen Schinken, Spargel, Kartoffelpüree, Rahmsoße, Cranberry-Soße, Süßkartoffeln mit Pecan-Nüssen, Green-Bean-Casserole (eine Art Auflauf mit grünen Bohnen), Broccoli-Nudel-Auflauf, Brötchen, Stuffing, noch irgendeine Mushroom-Casserole,... ich glaub, es gab noch mehr; ich habe gar nicht alles mitbekommen, und vor allem noch nicht mal alles probieren können, denn es war einfach zu viel. Der Truthahn war sehr lecker, aber mein Favorit waren die Süßkartoffeln. Die waren so gut, dass ich mir davon sogar nochmal nachholen musste. Wir haben unser Thanksgiving-Dinner schon ziemlich früh gemacht; so um 3 nachmittags, war also eher noch ein Mittagessen, aber sonst hätten ein paar Leute nicht kommen können. Danach war jeder einfach nur kurz vorm Platzen. Ich war so satt, konnte mich kaum bewegen und wollte nie wieder Essen sehen. Also hat sich jeder etwas zurückgezogen und das Essen im Magen erstmal verdauen lassen. Aber schon zwei Stunden später ging es weiter mit Part 2 des großen Essens: Nachtisch. Und das ist nicht ein kleiner Eisbecher, sondern gleich wieder ein ganzes Buffet mit zwei Kürbiskuchen, Apfelkuchen, Vanillepudding mit Erdbeeren, Cookies, Schokolade, und und und. Ich habe mich mit einem kleinen Stück vom Pumpkin Pie noch zurück gehalten. Das war das erste Mal, dass ich Kürbiskuchen probiert habe und es hat wirklich gut geschmeckt. Danach haben sich die Männer vor den Fernseher gesetzt und den ganzen Abend das berühmte Footballspiel geschaut. Ich habe etwas beim Aufräumen geholfen und spät am Abend ging es zurück ins Hotel und direkt ins Bett, denn heute Morgen mussten wir wieder früh aufstehen für San Diego! Auf dem Rückweg haben wir noch die Schlange vor Walmart für Black Friday gesehen und ich war baff. Zwei Stunden vor Öffnung standen die Leute schon in einer Schlange, die so lang wie ein Fußballfeld war. Ich hätte zwar gerne Black Friday miterlebt, aber wir hatten dazu leider keine Zeit - und keine Nerven. Aber ich kann nur sagen, dass Thanksgiving ein tolles Erlebnis war und jeder sollte das in seinem Leben wirklich einmal miterlebt haben. Ich hoffe, ich kann meine deutsche Familie überreden, dass wir das nächstes Jahr übernehmen ;-). 
ein Bisschen von Allem probieren

35. Los Angeles

Hallo aus Los Angeles! :-)  ich bin gut angekommen und habe einen sehr erlebnisreichen Tag hinter mich gebracht. Die Fahrt nach LA hat uns erstaunlicherweise nur circa fünf Stunden gedauert und es hat sich echt nicht lange angefühlt. Nach dreieinhalb waren wir eigentlich schon in der Stadt, aber bis zu unserem ersten Stopp Hollywood und dem ganzen Verkehr hat es dann etwas gedauert. Man hat auf jeden fall gemerkt, dass morgen Thanksgiving ist und es scheint so, als haben sehr viele Leute die Idee, ihre Feiertage hier zu verbringen. So, gegen 2 Uhr mittags kamen wir dann endlich in Hollywood an und überall hingen schon Plakate von neuen Filmen oder Musicals. Als wir auch noch die reicheren Villen sagen, haben wir uns definitiv wie im Film gefühlt. Wir sind hoch zum Griffith Observatory Gefahren, denn von dort oben hat man Super Aussichten. Zum Einen kann man das beliebte und echt erstaunliche Hollywood-Sign sehen, und zum anderen ganz Los Angeles von oben, inklusive aller Vororte und dem Strand. Leider sind unsere Bilder vor dem Schild nicht ganz so gut geworden, da es nach wie vor zu weit weg war. Danach sind wir mit dem Auto wieder runter von dem Berg und rein in die Stadt Gefahren. Nächster halt waren die Universal Studios! Wir haben zwar nicht die ganze Tour durch alle Filmszenen gemacht, aber wir konnten trotzdem den Park und diesen bekannten Ball (oder Statue?) der Universal Studios sehen. Und wir sind durch den City Walk gelaufen. Dort waren viele Geschäfte und Restaurants, unter anderem auch das Hard Rock Café. Und was ich richtig cool fand, war, dass auf diesem ganzen Walk gute Musik auf einer Leinwand lief, und dann noch so perfektes Wetter, dass wir in Shirts und kurzen Hosen rumlaufen konnten, war einfach perfekt. Wir haben zwar (noch) keine berühmten Stars gesehen, aber eine bekannte Fernsehshow, die mitten in den Universal Studios gerade gefilmt wurde. Danach sind wir noch etwas einfach so durch Los Angeles Gefahren und haben viele bekannte Filmstudios, wie auch von Disney, sehen können. Als es anfing, dunkel zu werden, bekamen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang mit und dann sind wir in eine Mall Gefahren, um Abend zu essen. Danach haben wir in unser kleines, aber schönes Hotel eingecheckt und da es noch nicht allzu spät war, hat uns mein Gastvater noch nach Downtown Morovia, einem Vorort von LA, gebracht und dieses Städtchen war wirklich total schön. Die meisten Geschäfte waren zwar aufgrund des Feiertags morgen geschlossen, aber dennoch gab es überall Weihnachtsdekorationen und Lichterketten. Das hat mich ein kleines bisschen an einen deutschen Weihnachtsmarkt erinnert. So, jetzt sind wir wieder im Hotel und fix und fertig, da wir heute echt viel gemacht haben. Morgen geht es nach einem leckeren Frühstück im Hotel weiter nach Temecula. Gute Nacht!
Universal Studios

Sonntag, 24. November 2013

34. Getting Ready

Nur noch zwei Schultage muss ich überstehen und dann endlich meine ersten Ferien in diesem Schuljahr. Es sind zwar nur 3 Tage frei, aber besser als gar nicht. Und diese Ferien werden ganz besonders. Es geht nämlich für mich und meine Gastfamilie nach Southern California! Ich freu mich so, so sehr. Also, der Plan sieht folgendermaßen aus: am Mittwoch geht es ganz früh morgens los nach Los Angeles, was höchstwahrscheinlich einen Tag vor Thanksgiving sehr lange dauern wird. Normalerweise braucht man ca. 5 Stunden, aber mit all dem Verkehr rechnen wir mit mindestens neun. So, dann bleiben wir Mittwoch Nachmittag noch in Los Angeles, machen bisschen Sightseeing und schlafen dort in einem Hotel. Donnerstag geht es weiter nach Temecula, einer Stadt im Süden von LA, denn dort feiern wir Thanksgiving mit der Familie meines Gastvaters. Also werden wir dort wahrscheinlich den Tag mit Vorbereitungen und Kochen verbringen. Und dann möchte ich noch versuchen, meine Freundin aus dem Camp zu besuchen, denn sie wohnt dort. Freitag, nachdem wir die Nacht in Temecula in einem Hotel verbracht haben, fahren wir nach San Diego und verbringen dort den Tag mit hoffentlich passendem Wetter für den Strand. Samstag fahren wir wieder nach Los Angeles und setzen unsere Sightseeing Tour fort. Dort schlafen wir dann nochmal und Sonntag geht es noch nach Santa Monica und dann nach Hause. Ja, ich weiß, das wird stressig, aber ich freue mich einfach total, und bin super glücklich, dass mir meine Gastfamilie so viel zeigen möchte. Jetzt habe ich zwar schon alle Pläne verraten, aber ich hoffe trotzdem, dass ihr meine Berichte von vor Ort dann weiterverfolgt ;-). 
Dieses Wochenende steht deshalb nicht spezielles an, sondern nur packen, letzte Einkäufe machen, etc. Oh, und seit gestern bin ich schon unglaubliche 4 Monate in den Staaten. Mensch, ich hätte nie gedacht, dass das alles so schnell geht! Diese Woche war ich auch das erste Mal etwas krank. Ich dachte eigentlich, dass man in Kalifornien nicht krank wird, aber falsch gedacht. Also lag ich am Anfang der Woche mit einer dollen Erkältung flach im Bett, aber jetzt geht es mir glücklicherweise schon besser. Außerdem gibt es eine wundervolle Neuigkeit, die mich die Woche wirklich aufgemuntert hat: meine Schwester kommt mich in den Weihnachtsferien besuchen! :) Ich freue mich sehr und bin gespannt auf einige Tage unter Schwestern. Wir haben schon viel vor und unser Haus wird wirklich gerammelt voll werden, denn neben meiner Schwester kommt auch noch die Familie meiner Gastmutter uns besuchen, aber das wird bestimmt sehr lustig. So, das war's auch schon. Ich hoffe, ich finde dann Zeit und werde mich aus LA oder Temecula melden. Liebe Grüße. 

Sonntag, 17. November 2013

33. Yosemite National Park

Gestern haben wir uns auf den weiten Weg nach Hetch Hetchy Valley im Yosemite National Park im Osten Kaliforniens gemacht. Die Fahrt hat ganze 3 Stunden gedauert, deshalb mussten wir auch entsprechend früh aufstehen. Die Hälfte der Fahrt hat uns durch den Park geführt und für diejenigen, denen es im Auto schnell schlecht wird, ist es keine gute Idee, dort hinzufahren. Die Fahrt besteht hauptsächlich aus Kurven und Hügeln und auch meine Gastschwester hatte einige Probleme mit ihrem Bauch zu bekämpfen. Ich muss allerdings gleich am Anfang sagen, dass das gerade nicht die beste Jahreszeit war, dort hinzugehen. Denn zum Einen war ja der riesige Brand im Sommer und ca. 80% von den Bäumen, die wir sahen, waren schwarz und verbrannt. Man konnte sogar nach wie vor noch die Asche riechen! Zum Anderen die Bäume, die es überlebten, hatten keine Blätter mehr, weil der Herbst ja schon fast rum ist. Aber meine Gastfamilie hat mir versprochen, mich wieder im Frühling dorthin mitzunehmen, denn dann soll es angeblich wunderschön sein. Es war aber trotzdem ein wunderschöner Tag! Der Hauptteil des Tages passierte noch bevor wir in Hetch Hetchy ankamen. Wir fahren die Straße lang und auf einmal sitzt da ein Bär! Ein großer, brauner, echter Bär und schaut uns mit seinen Kulleraugen an. Er war so süß, meine Gastschwester wollte ihn ins Auto packen und als Haustier mitnehmen :-D. Ich habe echt noch nie einen Bär gesehen, noch nicht mal im Zoo, und dann saß der einfach so am Straßenrand und hat irgendwelche Nüsse gegessen. Gegen 12 kamen wir dann endlich in Hetch Hetchy an. Also Hetch Hetchy ist keine Stadt oder so etwas, sondern ein großes Reservoir, also ein Damm, der fast alle Menschen in San Francisco mit Wasser versorgt (2,6 Mio. Menschen). Es war echt gigantisch, wie riesig dieser Damm war. Allerdings war das Wasser sehr niedrig, da es Herbst war und noch kein geschmolzener Schnee herunter geflossen kam. Deshalb konnten wir auf unserer kleinen Wanderung auch keine Wasserfälle finden, die wir eigentlich erwartet hatten. Zwei Stunden sind wir durch Steine, Tunnel und auf Pfaden gewandert und die Aussichten, die man hatte, waren doch schon echt sehenswert und das Wetter war auch super. Mitten in all den Wäldern gab es sogar kleine Hotels und Campingplätze; mein Gastvater will das auf jeden Fall mal ausprobieren... Und überall fand man tatsächlich Warnungen von Bären. Die sollen teilweise Autotüren aufreißen, um an das Essen von Leuten zu kommen. Glücklicherweise kam es bei uns nicht so weit. Am Nachmittag sind wir wieder zurück gefahren und mein Fazit von dem Tag war, dass es superschön war und der Damm ist echt beeindruckend, aber wir müssen im Frühling wieder kommen, um die Wasserfälle und grüne Landschaft zu sehen. Heute geht es noch ins Kino, da meine Gastmutter im Moment weg ist und morgen beginnt wieder die Schule... aber zum Glück ist es ja nicht mehr lang bis Thanksgiving!

Hetch Hetchy Damm
schwarze Bäume
der Bär

Sonntag, 10. November 2013

32. Sacramento

Erstmal zum Aufklären: Sacramento ist die Hauptstadt von Kalifornien! Nein, es ist nicht Los Angeles oder San Francisco - das wissen selbst einige Kalifornier nicht - sondern Sacramento. Die Stadt liegt ziemlich im Norden Kaliforniens, schaut einfach auf der Karte nach und ist mit einer halben Millionen Einwohnern gar nicht so klein. 
Aber jetzt zu meinem Erlebnis. Heute Morgen sind wir zuerst nach West Sacramento gefahren, denn unser erstes und größtes Ziel war IKEA! Ja, ihr habt richtig gehört. Sogar in Kalifornien gibt es das schwedische Möbelhaus und ist auch ziemlich bekannt hier. Der IKEA sieht auch absolut genauso aus, wie der in Deutschland. Ich habe sogar einige meiner Möbel in meinem Zimmer in Deutschland wieder gefunden. Wir sind allerdings dorthin gegangen, weil wir mehrere Kleinigkeiten brauchten: Badematten, Teppiche, ein ausziehbares Bett, Lampen, etc. - auch für mein Zimmer hier. Während dem ganzen Einkaufen und der Rundtour, die man ja immer automatisch durch IKEA macht, hat sich meine Gastmutter schon auf das schwedische Essen im eigenen Restaurant gefreut. Ich war natürlich auch gespannt, da ich das noch nie in Deutschland ausprobiert hatte, aber mal auf was europäisches ziemlich Lust hatte. Also gab es Hackfleischbällchen, yummi. Danach haben wir noch im kleinen schwedischen (!) Supermarkt dort einige Sachen eingekauft. Ich weiß zwar nicht, was an Cinnamon Rolls oder Preiselbeeren-Marmelade so schwedisch sein soll, aber meine Gastfamilie war fest davon überzeugt, dass es nur bei IKEA solche guten Sachen gibt. Also kamen die natürlich in den Einkaufswagen! Dazu haben meine Gastschwester und ich schon unsere Adventskalender bekommen. Normalerweise gibt es das hier in Amerika ja nicht, aber man muss eben wissen, wo man doch einen bekommt. 
Nach unserem mehrstündigen IKEA-Aufenthalt ging es endlich nach Downtown. Ich finde die Stadt echt ziemlich schön. Wir sind zuerst zum California Capitol gegangen. Also das Kapitol vom Staat, wo auch alles mit der Regierung stattfindet. Dort drin habe ich mein Bild mit dem Symbol von Kalifornien: dem Bären bekommen und ein paar andere interessante Eindrücke bekommen. Dann sind wir in die "Altstadt" gelaufen. Das ganze hat mich eher ein bisschen, wie ein Pier am Strand erinnert, denn alle Geschäfte waren auf Veranden mit Holzböden und es gab nur Eisläden, Smoothie-Plätze, etc. Für meine kleine Gastschwester haben wir natürlich einige Süßigkeiten-Läden besucht und dazu kann man einfach nur wieder sagen: typisch Amerika! Tausende verschiedene Süßigkeiten mit hunderten verschiedenen Geschmacksrichtungen und Zucker bis zum Umfallen. Sie hat sich dann brav ihr Körbchen mit einigen Kalorienbomben gefüllt, während ich mir mit meiner Gastmutter ein kleines Eis gegönnt habe. Das war allerdings keine so gute Idee, denn seit diesem Eis geht es mir nicht mehr so gut und mir ist schon den ganzen Tag etwas übel, aber gut. Bei dem tollen Wetter, das wir heute wieder hatten musste es einfach sein... Wir sind dann noch etwas am American River, der durch Sacramento fließt, durch die Stadt gelaufen und danach ging es auch wieder nach Hause. Am Abend haben wir uns noch ein Tennisplatz in der Stadt geschnappt und etwas gespielt, was den Tag super ausgeklungen hat. Morgen ist glücklicherweise wegen dem Veteran's Day schulfrei und auch Freitag haben wir keine Schule; diese Woche wird also sehr relaxet :-). 

California Capitol
der Bär :-)

Montag, 4. November 2013

31. Student of the Week

Nur ganz ganz kurz:
Ich bin heute zum Student of the Week gekürt worden und werde jetzt die ganze Woche in den Announcements genannt. Heute haben mir auch ganz viele in der Schule gratuliert und ich habe mich schon besonders gefühlt :-D. Aber eigentlich wollte ich nur den Link durchgeben - für die, die es interessiert, können es sich ja mal auf unserer Schulhomepage durchlesen:

Sonntag, 3. November 2013

30. Halloween

Hallo ihr Lieben, 
da am Donnerstag Halloween war, muss ich natürlich mal berichten, wie das hier in Amerika abläuft. Also... schon Anfang September wurden in allen Supermärkten Halloween-Deko oder Süßigkeiten verkauft, aber wir haben uns mit unserer Deko brav bis Anfang Oktober zurückgehalten. Aber was ich da teilweise für Häuser gesehen hab, als ich durch die Straßen gelaufen bin, hat mich wirklich ein bisschen zum Lachen gebracht. Riesige Lichterketten in allen Formen von Spinnen, Kürbissen oder Geistern, Plastikfiguren, Plastikspinnen, Gespenster: einfach alles, was man sich vorstellen kann. Am Mittwoch Abend haben wir uns dann endlich die Kürbisse, die wir auf der Pumpkin Patch kauften, zur Hand genommen und angefangen, zu schnitzen. Mensch, ist das eine Arbeit. Hätte nie gedacht, dass man tatsächlich fast 3 Stunden an einem Kürbis sitzen kann. Zuerst haben wir den Deckel abgeschnitten und den Kürbis von innen ausgehöhlt. Das hat ewig gedauert, denn er hat so viele Fäden und Kerne drin. Die Kerne haben wir separat gelagert, denn daraus haben wir am nächsten Tag leckere geröstete Kürbiskerne gemacht. Danach hat sich jeder eine Schablone aus dem Internet ausgesucht und auf den Kürbis geklebt. Wir haben dann mit speziellen Carving-Tools die Schablone in den Kürbis mithilfe von Löchern übertragen. Als wir damit fertig waren, haben wir einfach die Löcher mit einem Messer verbunden und damit war der Kürbis fertig. Wir haben uns dazu entschieden gehabt, dass jeder von meiner Gastfamilie ein anderes Gesicht schnitzt und so hatte ich das fröhliche, meine Gastschwester das überraschende, mein Gastvater das böse Gesicht und meine Gastmutter einen Nerd. Am nächsten Tag, der eigentliche Halloween-Tag ging es schon in der Schule los. Hier verkleidet man sich auch noch in der High School und bei manchen Kostümen habe ich mir einfach nur gedacht, wie man sich trauen kann, so in die Schule zu kommen. Ein Mädchen hat sich als Oma verkleidet, ein Junge als Batman, viele als Vampire, und so weiter, aber das eine Mädchen aus meiner Stufe hat immer noch den Jackpot geknackt. Sie kam doch tatsächlich als Hot Dog in die Schule! Man konnte nur ihr Gesicht sehen, der Rest war komplett mit dem Würstchen und dem Brötchen zugedeckt - ich habe so gelacht; das war echt mutig von ihr. Nach der Schule hat sich meine Familie auf Halloween vorbereitet: nochmal im Supermarkt die letzten Süßigkeiten-Tüten kaufen, Kürbisse mit Kerzen rausstellen und warten, bis es dunkel wird. Ich bin zu einer Freundin gegangen, die mir dann ein Katzenkostüm ausgeliehen hatte. Danach kamen noch meine anderen Freundinnen (als Cowgirl, Fangirl und Vampir verkleidet) und dann sind wir - das ist auch normal hier in der High School - Trick-or-Treaten gegangen; also von Haus zu Haus und haben Süßigkeiten gesammelt. Teilweise waren die Häuser als ganze Geisterhäuser umdekoriert worden. Das eine Haus hatte eine lange Höhle in der Einfahrt, die man durchlaufen musste, während man mit Kunstrauch zugedeckt worden ist und überall Gespenster hingen. Das andere Haus hatte einen halben Movie-Park, wo man verschiedene Spiele oder ein Labyrinth bestehen muss, um seine Süßigkeiten zu bekommen. Es war echt interessant, das alles mal mitzuerleben und eigentlich kann ich wieder nur dazu sagen, dass es alles aussah wie im Film: total klischeehaft und übertrieben! :-D aber ich hab es genossen. Nachdem unsere Tüten randvoll mit Schokolade, Gummibärchen & Co. gefüllt waren, haben wir den Abend noch bei Kelly ausklingen lassen und dann hat mich meine Gastmutter abgeholt und ich bin schlafen gegangen, denn am nächsten Tag war leider trotzdem Schule. Freitag war ja bei uns in Deutschland Allerheiligen. Hier in Amerika wird das nicht gefeiert, aber wir haben das Thema im Spanischunterricht behandelt, denn für Mexiko ist das ein riesiges Fest. Ich habe "Pan del Muerto" (=Brot des Todes) probiert, was die dort essen und auch ziemlich lecker war, und in Filmen gelernt, wie Mexikaner den Tag verbringen. 
Jetzt, ein paar Tage nach Halloween, haben wir die gesamte Dekoration wieder in der Garage für nächstes Jahr verstaut, aber die ganzen Süßigkeiten, die wir gesammelt haben (ich schätze mal an die 5kg) werden wohl noch eine Weile halten. Allerdings nicht für mich, denn ich habe mittlerweile echt die Schnauze voll von dem ganzen Süßkram :-D. Und als ich gestern mit meiner Gastmutter einkaufen war, haben wir nicht ernsthaft das ganze Weihnachtszeug im Supermarkt gesehen...

Mein allererster eigener Kürbis


Dienstag, 29. Oktober 2013

29. everyday life

Heute möchte ich euch mal erzählen, wie so ein typischer Schultag bei mir aussieht. Er sieht nämlich jeden Tag mehr oder weniger gleich aus. Manchmal geht es einem schon auf die Nerven, jeden Tag absolut die gleichen Fächer zu haben, aber das ist eben die amerikanische Routine und es hat auch positive Seiten: denn so vergisst man nie, was man letzte Woche gemacht hat, bleibt automatisch immer am Ball und die Fächer, die ich gewählt habe, sind ja auch ziemlich gut und interessant. 
Okay, also. Mein Wecker klingelt täglich um 6:33 Uhr, fragt mich nicht warum, das haut einfach am Besten hin. Mittwochs jedoch ist Late Start und da klingelt er erst so gegen 8, was super angenehm ist. Na ja, dann mache ich mich eben fertig, frühstücke, lerne nochmal auf den letzten Drücker für die anstehenden Tests an dem Tag und um 7:35 fährt mich meine Gastmutter zum Catwalk. Das ist die Fußgänger-Brücke über den Highway 99, da meine Schule leider auf der anderen Seite der Stadt ist und es sonst ein riesiger Umweg ist, mit dem Auto dorthin zu kommen. Meine erste Stunde beginnt um 7:50 und ist Spanisch. Das ist eigentlich jeden Tag unterschiedlich: mal Übungen, mal etwas erklärt bekommen, mal Videos schauen, mal Tests schreiben. Als nächstes habe ich Home Economics. Im Moment schauen wir viele Filme und lösen Rätsel, denn wir dürfen erst im zweiten Halbjahr kochen und nähen. Unsere Lehrerin gibt uns auch sehr viel Freizeit, was bedeutet, dass jeder machen darf, was er will und das ist schon ziemlich entspannend. Danach ist Pause, wo ich immer mit Inga abhänge. Dritte Stunde ist Englisch und dort schreiben wir immer die erste viertel Stunde in unser Journal über ein Thema, dass er uns vorgibt. Nach dem lesen wir viele Bücher oder Kurzgeschichten, machen Aufgaben dazu, besprechen, usw. Ist eigentlich wie der normale Deutschunterricht. Dann habe ich Sport und dort machen wir entweder Yoga, Workout-Videos, gehen walken, joggen oder rennen, oder gehen in unser Fitnessstudio und heben Gewichte. Das macht mir ziemlich Spaß, da ich ja generell Ausdauersport liebe. Nach Sport ist Lunch und dabei hänge ich immer mit meiner Clique ab. Je nachdem wie hungrig wir sind, bleiben wir entweder auf dem Campus und gehen in die Cafeteria, die übrigens echt gut ist und alles von Wraps und Salaten zu Pizza, Joghurts, Gemüse, Früchten, Hähnchen und viel mehr anbietet, oder wir gehen off-campus, also in irgendein Restaurant, Eisladen oder Smoothie-Place. Nach Lunch ist Mathe angesagt und das besteht hauptsächlich aus Üben... wie Mathe eben ist. Danach ist noch eine Pause und dann Biologie, was recht spannend ist, allerdings ist die Klasse so groß (35 Schüler) und dementsprechend auch ziemlich laut. Meine letzte Stunde ist Weltgeschichte und der Lehrer ist total lustig. Das ist ziemlich gut, in der letzten Stunde nochmal viel zu lachen. Um 3 Uhr nachmittags klingelt es und damit ist mein Schultag zu Ende. Ich weiß nicht, warum, aber Schule bis 3 hier in Amerika fühlt sich viel kürzer an, als Schule bis 3 in Deutschland. Vielleicht liegt es daran, dass ich ziemlich lange Pausen zwischendurch habe. Na ja, dann geht es nach Hause und ich sitze erstmal an allen Hausaufgaben. Wenn ich fertig bin, gehe ich meistens noch ins Fitnessstudio, um meinen Kopf frei zu kriegen. Danach gibt es Abendessen und dann lerne ich für alle Tests und Quizzes, da wir meistens täglich welche schreiben. Zum Abschluss lasse ich den Tag mit Fernsehschauen oder anderen Aktivitäten mit meiner Gastfamilie ausklingen. Ich gehe auch ziemlich früh hier ins Bett, keine Ahnung, warum, aber ich bin einfach so fertig am Abend. Ja, das war's eigentlich. Ist jetzt nicht wirklich interessant, aber das ist eben der Hauptbestandteil meiner Woche und ich wollte einfach mal davon berichten :-) hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. 
So, am Donnerstag ist Halloween und die Häuser hier sind schon echt creepy dekoriert. Überall stehen Kürbisse, Spinnenweben, Figuren, bunte Lichter, etc. Auch unser Haus ist schon dekoriert. Ich mache abends was mit ein paar Freunden, aber werde euch ausführlich im nächsten Eintrag davon berichten. Außerdem ist am Freitag das wahrscheinlich letzte Football Game, zu dem jeder geht und anschließend findet noch eine Movie Night bei einer Freundin statt. Also, Happy Halloween Deutschland!  

Sonntag, 27. Oktober 2013

28. back to San Francisco

Heute war ich mal wieder in San Francisco, aber diesmal mit meiner Gastfamilie. Zuerst möchte ich aber noch kurz einmal von letzter Woche berichten. Am Sonntag war ich nämlich das erste Mal auf einer/einem Pumpkin Patch; der Del'Osso Farm. Das war eher eine Art Freizeitpark. Es gab kleine Achterbahnen, ein unglaublich großes Maisfeld, aus dem man den Ausgang finden musste, Kürbis-Schießen, Reiten, und und und. Für meine Gastschweser haben wir uns in das Maisfeld gemacht und sind zwei Stunden lang dadurch geirrt, bis wir endlich den Ausgang gefunden haben. Es gab so viele verschiedene Abzweigungen und bei der Hitze war das wirklich hart, und dann haben wir uns auch noch verlaufen. Aber als wir endlich draußen waren, sind wir zum Kürbis-Schießen gegangen. Das ist einfach etwas typisch amerikanisches, besser kann man es nicht beschreiben. Man schießt also mit richtigen Kanonen Mini-Kürbisse mit über 100km/h auf Zielscheiben, alte Autos, Glocken, etc. An der Warteschlange, die uns über eine Stunde gekostet hat, konnte man erkennen, dass diese Attraktion wirklich sehr beliebt war. Es hat Spaß gemacht, aber ich kann mich jetzt nicht wirklich, wie viele andere Amis fürs Schießen begeistern. Am Ende hat sich jeder noch einen dicken Kürbis ausgesucht, den wir nächste Woche für Halloween schnitzen wollen. Unsere 4 Kürbisse haben zusammen fast 100 Pfund gewogen, also könnt ihr euch vorstellen, was für Dinger das waren: nicht wie unsere mini Kürbisse in Deutschland für die Suppe.
Heute haben wir uns dann jedenfalls wieder auf den Weg in die Stadt gemacht und ich kann nur sagen, dass es mal wieder ein fantastischer Tag war. Um 9 waren wir schon auf der Bay Bridge und unser erster Stopp war das Cable Car. Mit diesem sind wir einmal komplett auf die andere Seite der Stadt gefahren. Natürlich musste es soweit kommen, dass neben mir ausgerechnet Deutsche saßen... die kriegt man eben nie los ;-). Die Fahrt war ziemlich laut und ruckelig, aber es hat Spaß gemacht und die Eindrücke, die man bekommen haben, waren echt interessant. Ich weiß gar nicht mehr genau, wo wir alles durch gefahren sind, aber Chinatown und Union Square waren unter anderem dabei. Nach der Fahrt waren wir eben auf der anderen Seite der Stadt und sind also wieder zurück zu Chinatown gelaufen. Chinatown kann man nicht wirklich beschreiben. Das ist eine Stadt für sich, aber überall gab es eben billige (und nicht unbedingt beste Qualität) T-Shirts, Fächer, Bambus, Plüschtiere, etc. Danach kam der krasse Gegensatz: Union Square. Hier reihen sich Louis Vuitton, Burberry, Prada und Saks Fifth Avenue nebeneinander und man braucht wirklich nur in das Schaufenster zu gucken, um zu wissen, dass man dort nicht einkaufen gehen kann, ohne pleite zu gehen. Ich habe mich natürlich auch zurück gehalten, um Daddy's Kreditkarte zu schonen. Mittagessen gab es im Auto, da wir nicht so große Lust hatten, uns in die überfüllten Restaurants zu setzen und dort ewig warten zu müssen. Dann ging es durch die Lombard Street und das war nicht unbedingt die beste Idee nach dem Mittagessen. Die Lombard Street ist nämlich die kurvigste Straße der Welt. Man fährt quasi durch die Gärten einiger Wohnhäuser in richtig scharfen Kurven und dazu ist diese Straße auch noch gewaltig steil, aber wir haben es überlebt. Unser nächster - und meiner Meinung nach bester - Stopp war die Golden Gate Bridge. Vorbei an den Millionen-Villen und dem Presidio Park hielten wir zuerst am Fort Point und haben uns die Brücke von unten angeschaut. Aber es war echt verdammt windig und nächstes Mal gehe ich definitiv nicht ohne Haargummi. Trotzdem waren die Blicke wunderschön und ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich jetzt hier unter der Golden Gate Bridge mit meiner Gastfamilie stehe: das, was ich mir seit fast 2 Jahren gewünscht habe. Als nächstes sind wir etwas weiter hoch gefahren, haben das Auto stehen gelassen und ich bin mit meinem Gastvater über die Golden Gate Bridge gelaufen! Nicht bis ganz ans Ende, weil das etwas zu lang gedauert hätte, aber immerhin zum ersten Pylonstiel. Ich habe viele Fotos geschossen und diese Erinnerungen werde ich wahrscheinlich nicht mehr so schnell vergessen. Von dort oben runter zu schauen, ist schon ziemlich gruselig, denn diese Brücke ist echt hoch. Zum Abschluss unseres Sonntagstrip sind wir nach North Beach gefahren. Das ist der italienische Stadtteil von San Francisco und dort habe ich mich so wohlgefühlt. Etwas europäisches und die ganzen italienischen Flaggen zu sehen, war doch irgendwie toll. Aber der Hauptgrund, weshalb wir dorthin gefahren sind, war natürlich italienisches Gelato. Das amerikanische Eis ist ja, wie man sich denken kann, hauptsächlich aus Zucker und nicht wirklich cremig. Im Gegensatz dazu ist das europäische Eis eben viel cremiger, da es aus mehr Milch gemacht wird und hat deshalb auch unglaublich gut geschmeckt! Ich hatte Cookie Dough und Coconut with Macadamia Nuts und es hat genauso lecker geschmeckt, wie es sich anhört. Nach diesem leckeren Treat und einem langen Tag voller lauter Erinnerungen haben wir uns auch schon wieder auf den Heimweg gemacht. Wieder hier in der Stadt angekommen, hat uns die knalle Hitze erwartet; es ist schon krass, was eine Stunde zur Bay Area vom Klima her ausmachen kann. Zum Abendessen haben wir noch beim Mexikaner gegessen und morgen geht es wieder in die Schule... Juhu! :(

Chinatown
Lombard Street
Golden Gate Bridge

Sonntag, 13. Oktober 2013

27. Outlet Mall Livermore

Letzten Sonntag durfte ich einen Traum von vielen Mädchen durchleben: einen ganzen Tag in der Outlet Mall mit der besten Freundin shoppen :-). Gegen Mittag haben wir meine Freundin Inga abgeholt und sind dann ca. 40 Minuten nach Livermore Richtung San Francisco gefahren in die riesige Mall. Es gab wirklich so viele Läden. Allerdings war alles etwas in der gehobenen Preisklasse und zuerst waren wir etwas geschockt, als wir nur Prada, Diesel, Armani und Co. gesehen haben, aber dann kam endlich unsere Rettung: Abercrombie&Fitch/Hollister/Gilly Hicks Outlet und dort haben wir auch die meiste Zeit verbracht. Im Endeffekt war es aber leider gar nicht so viel billiger und es gab hauptsächlich nur wirklich kurze Sommersachen und wir wollten ja eigentlich was für den Winter kaufen. Also hab ich mir nur ein Pullover und ein sehr günstiges Kleid gekauft. Danach waren wir noch bei American Eagle, Charlotte Russe, Nike, Converse, Puma, Gap, Banana Republic und an den Rest kann ich mich gar nicht mehr erinnern, aber wir sind auf stolze 4 Stunden Shoppingzeit gekommen! In den restlichen Läden habe ich mir nur 2-3 Oberteile gekauft und das war's auch schon; waren also nicht so erfolgreich, was meiner Kreditkarte allerdings ganz gut getan hat. Nach den 4 Stunden waren wir so kaputt und haben uns dafür mit einem großen Banana-Split Eisbecher belohnt :-). Gegen Abend waren wir dann wieder zuhause. 
Die Woche verging wieder einmal ziemlich schnell. Ich habe im Moment ziemlich viel Schulstress. Neben den ganzen Arbeiten und Tests, habe ich auch bis nächste Woche 2 Projekte zu erledigen. Für Biologie muss ich ein Modell einer Zelle dreidimensional bauen (aus Modelliermasse und so weiter) und für Englisch ein ABC-Scrapbook von der Novelle, die wir gerade gelesen haben. Das klingt einfach und spaßig, ist aber leider echt viel Arbeit. Na ja, dafür hat mich meine Gastfamilie als "Lernpause" gestern mit zu einem Garage Sale genommen. Kurze Erklärung: eine Art Flohmarkt, bei dem die Leute in ihren Garagen sitzen und Zeugs verkaufen, dass sie nicht mehr brauchen. Also sind wir mit dem Auto von Garage zu Garage gefahren und haben uns angeschaut, was die Leute so verkaufen. Es ist echt unglaublich, wie viele Familien aus meiner Stadt da mitgemacht haben. Sie haben wirklich alles verkauft: Kleidung, Outdoor-Material, Fahrräder, Werkzeuge, Möbel, Elektronik, Hochzeitskleider, und und und. Ich habe leider nichts passendes gefunden, aber die Erfahrung war es auf jeden Fall wert. 
Oh, noch was - die schönste Überraschung dieser Woche: als ich am Freitag etwas genervt von der Woche und schlecht gelaunt nach Hause kam nach der Schule, lag auf einmal ein Paket aus Deutschland auf meinem Bett. Und da waren kleine Päckchen von meiner Familie drin; ich habe mich so so sehr gefreut! Danke nochmal an die besten Eltern der Welt :-)! Heute Morgen war ich noch mit Inga beim International House of Pancakes frühstücken - yummi. Die Portionen sind echt monströs, aber es war super lecker. Ich werde mich dann mal wieder an die Schulaufgaben setzen. Aber kleine Bemerkung: mir macht Schule trotzdem, jedenfalls meistens echt Spaß!

Sonntag, 29. September 2013

26. Jelly Belly Factory & Apple Hills

Das Wochenende war wieder mal aufregend! Ich konnte zwar sowohl gestern als auch heute nicht ausschlafen - was ich sonst am Wochenende liebe - aber das war es wert. Gestern sind wir früh morgens in Richtung Sacramento zur Jelly Belly Factory gefahren. Das ist einfach Wahnsinn, dass eine "Mini-Bohne" eine ganze Fabrik besitzt. Ich bin mit einer anderen Austauschschülerin dorthin gefahren und wir hatten echt viel Spaß. Zuerst haben wir eine Führung durch die ganzen Fabrikhallen bekommen und ein paar Fakten über die Produktion erhalten. Ob ihr's glaubt oder nicht, aber so eine Maschine stellt 35000 Jelly Beans pro Minute her! Da war es auch kein Wunder, dass es eine Halle nur mit Kisten voller dieser Süßigkeiten gab, die eigentlich nur aus Zucker und Farbstoffen bestehen, aber unglaublich lecker sind! Ja, danach ging es in den Shop und wir konnte jede Geschmacksrichtung einmal probieren. Es gibt 50 offizielle und über 200 andere Sorten. In Kokosnuss, Geburtstagskuchen oder Popcorn habe ich mich gleich verliebt, aber als Sarah mich dann überreden wollte, "stinkende Socken", "Zahnpasta", "Hundefutter" oder "Popel" zu probieren, habe ich gekniffen... das konnte ich einfach nicht, denn mir wurde schon beim Zuhören schlecht. Sie hat sich allerdings getraut, "Gras" zu probieren, hat dann aber sofort das Gesicht verzogen. Sie meinte, es schmeckt genauso, wie Gras riecht :-D. Also haben wir uns noch eine große Tüte mit leckeren (!) Sorten gekauft und uns nach Lunch und einem Besuch auf dem Flohmarkt wieder auf den Rückweg gemacht, da wir beide gestern noch viel für die Schule zu tun hatten. 
Heute begann mein Tag wieder früh und wir haben uns auf den Weg nach Apple Hills gemacht. Das ist eine Region ziemlich im Norden von Kalifornien und vorbei an Sacramento. Die Fahrt war ziemlich lang, also hab ich die Gelegenheit genutzt, um mal wieder mit meinen Eltern zu skypen. Dort angekommen, haben sich auch schon viele verschiedene Farmen nebeneinander gereiht. Auf der einen konnte man Weihnachtsbäume kaufen, auf der anderen Kürbis pflücken, aber auf den meisten schließlich Äpfel pflücken. Dies haben wir dann auch gemacht. 24 Pfund kamen raus! Aber wir wollen nächste Woche auch Apfelstrudel, -pie und -jam machen; also war das angebracht. Danach haben wir auf einer anderen Farm noch Apfeldonuts probiert und uns dann auf den Weg zu einem California State Park gemacht, der schon 150 Jahre alt ist. Dort konnte man sich anschauen, wie die Menschen früher Gold gefunden und verarbeitet haben. Außerdem gab es auch Tipis oder sehr alte Häuser und Restaurants, die man sich anschauen konnte. Wir sind dann noch etwas durch den Park gelaufen und die Blicke waren echt toll. Zum Mittagessen waren wir noch in einem schönen Restaurant und nach einem kleinen Verdaungslauf ging es auch schon wieder nach Hause. Am späten Nachmittag waren wir wieder hier und morgen geht wieder die Schule los :(.

Jelly Belly Factory
tausende Jelly Beans :)
Das waren dann die Sorten, die ich nicht so gerne probieren wollte...
Apple Hills

Dienstag, 24. September 2013

25. San Francisco

Da bin ich schon wieder, aber am Sonntag ist eben etwas spannendes passiert und ich muss unbedingt davon berichten. Denn endlich habe ich es geschafft, nach San Francisco zu gehen. Schon am Samstag morgen bin ich zu Inga gegangen, um bei ihr zu übernachten. Am Sonntag sind wir nämlich ziemlich früh los gefahren, damit wir noch möglichst viel vom Tag haben. Allerdings war an diesem Sonntag zum Einen ein Football-Spiel der 49ers und zum Anderen der berühmte American Cup (Segeln) in San Francisco, weshalb es schwer war, den ganzen Verkehr zu umgehen. Deswegen verbrachten wir auch eine Weile auf der ganz neuen Bay Bridge von Oakland nach San Francisco. Das war aber nicht schlimm, denn wir konnten zum ersten Mal die Golden Gate Bridge und die Skyline sehen. In der Stadt angekommen, sind wir zuerst zum Pier 39. Dort sah es wirklich aus, wie auf Bildern: Holzboden, viele Strandgeschäfte und der Blick zum Meer. Also sind wir etwas durch die Geschäfte geschlendert und waren im berühmt berüchtigten Hard Rock Cafe. Inga und ich haben uns ein Sweatshirt und einige Postkarten gekauft und dann sind wir zu den Seelöwen gelaufen. Ingas kleine Gastschwestern waren natürlich total fasziniert und auch ich hätte gerne so ein Leben wie die: da lagen hunderte von Seelöwen auf dem Pier, haben sich gesonnt, sind ab und zu schwimmen gegangen und Fische gefangen. Zum Lunch haben wir uns für ein echt schönes Restaurant direkt am Pier mit Meerblick entschieden. Dort gab es - das erste Mal in Amerika - leckeres und knuspriges (!) Kräuterbaguette. Ich weiß auch nicht, aber mit Brot backen haben sie's hier nicht so... zumindest im Vergleich zu Deutschland. Na ja, jedenfalls gab es noch leckere Calamares und wir haben uns alle Chowder Clam Soup (Suppe mit Muscheln?) bestellt; diese ist hier in San Francisco sehr berühmt. Als unsere Mägen gefüllt waren, wollten die Kids noch ein Eis und wir sind nochmal durch ein paar andere Geschäfte gelaufen. Danach haben wir uns auf den Weg zu unserem Boot nach Alcatraz gemacht. Die Schlange hat zwar ewig gedauert, aber das war es wert! Einmal im Leben muss man Alcatraz wirklich gesehen haben. Schon die Fahrt dorthin war toll, denn man konnte wieder die ganze Skyline und die Golden Gate Bridge sehen, aber diesmal aus dem Wasser aus. Auf Alcatraz angekommen, haben wir dann eine Audio Guide Tour durch das ganze Gefängnis bekommen. Diese ging ca. eine Stunde und war total interessant! Die Zellen sehen echt beängstigend aus und die Geschichten über Fluchtversuche sind ganz schön hart. Das Motto, welches überall hing, war: "Break the rules and you go to prison. Break the prison rules and you go to Alcatraz." und das stimmte wirklich. Es war einfach nur beeindruckend und ich konnte viele Bilder schießen. Außerdem war es schön, mal wieder ein paar deutsche Touristen zu sehen :-D. Am späten Nachmittag waren wir wieder zurück in Downtown, haben noch ein Erinnerungsbild gekauft und sind mit dem Auto etwas durch die Stadt gefahren. Als es anfing, dunkel zu werden, haben wir uns - leider - auch schon wieder auf den Heimweg gemacht. Wir sind noch bei einem Mexikaner gehalten, um was kleines zu essen und gegen halb 9 kam ich todmüde zuhause an. Ich kann nur sagen, dieser Tag war amazing; die Stadt ist wundervoll und eins steht fest: ich komme wieder, San Francisco!  


Alcatraz
Pier 39
San Francisco Skyline

Samstag, 21. September 2013

24. Homecoming

Gestern war endlich Homecoming, also das richtige Event. Schon morgens in der Schule hat es angefangen, dass jeder mit den Schulfarben und angemalten Gesichtern kam. Da wir ja schon um 1:45 Uhr aus hatten, ging es direkt zur Parade. Diese hat nicht wirklich lang gedauert, aber es war richtig schön. Ein großer Umzug mit verschiedenen Flows. Die Flows sind sozusagen die Wägen und jede Klassenstufe und die meisten Clubs hatten ihren eigenen Flow, den sie groß dekorierten. Die Band ist natürlich auch voraus gelaufen und alle haben Süßigkeiten geworfen. Danach sind alle nach Hause und haben sich fertig für den Abend gemacht, denn um halb 6 ging es bereits weiter: das JV-Football-Game, auf dem ich allerdings nicht war, da mich JV nicht besonders interessiert. Aber sie haben genau wie Varsity haushoch gewonnen! :) na ja, also ich bin dann gegen halb 8 mit Inga los zum Spiel und es war einfach der Wahnsinn, wie viele Leute da waren: die ganze Schule und noch mehr! Vom Spiel haben wir alle nicht wirklich viel mitbekommen, da wir die ganze Zeit mit anderen geredet , Bilder gemacht oder unsere Gesichter bemalt haben. Manche haben sich wirklich ihr komplettes Gesicht in rot-weiß-schwarz angemalt, aber ich hab mich mit zwei Indianerstrichen zurück gehalten. Als es dann kälter wurde, haben wir uns alle noch eine heiße Schokolade geholt und uns den Rest des Spiels bei Vollmond angeschaut. Die Stimmung war wirklich super und wir haben tatsächlich 43:0 gewonnen! Das ist ja auch kein Wunder bei der Unterstützung, die unsere Footballer hatten. In der Halbzeit des Spiels wurde noch die Homecoming-Queen gewählt. Das war auch ein Event: alle 5 Kandidatinnen wurden wirklich wie eine Queen in einem schicken Auto vorgefahren und dann von ihren Eltern nach vorne auf das Podest begleitet. Sie hatten alle lange Ballkleider an und Kronen auf; total klischeehaft und einfach nur wie im Film. Die Gewinnerin wurde dann erst einmal total bejubelt von unserer ganzen Schule und hat mit dem Homecoming-King, der ja schon am Mittwoch bei Powder Puff gewählt wurde, sich vor allen Kameras präsentiert. Gegen 10 Uhr ging endlich der Dance los. Es hat zwar etwas gedauert, bis jeder in Stimmung kam, aber dann wurde es doch zu einer richtig guten Party mit guter Musik, vielen Lichtern und super Stimmung. Amerikaner tanzen wirklich manchmal etwas merkwürdig, aber es war lustig und ich hatte an dem Abend wirklich einen Haufen Spaß! Jeder hat mitgesungen und jeder kannte uns auch. Mich haben an dem Abend so viele Leute begrüßt und ich hab keine Ahnung, wer das alles war, aber sie kannten mich alle und wussten, dass ich die 'Deutsche' bin. Ich kann nur sagen, ich liebe Amerika - und ich liebe meine Freunde, die ich hier schon gefunden habe und mit denen ich gestern einen tollen Abend hatte! 

Freshmen-Flow
das Game
Man erkennt nicht wirklich viel, aber das waren die 'Queens'